"Viele Zuschauer wissen gar nicht, dass ihr HD-Fernseher auch ein HD-Signal braucht, um wirklich brillantes Fernsehen zu liefern", sagt Beate Hasenzahl, Senior Manager Marketing bei Media Broadcast. Der Spot soll über die Bildqualität von Freenet TV aufklären. Regie führte Sven Bollinger, Leadagentur ist die Hamburger Agentur Brandtouch

Mit dem IPTV will Freenet vor allem Rivalen wie der Telekom mit ihrem Entertainment-Angebot sowie webbasierten Diensten wie Zattoo Konkurrenz machen. Ende des Jahres soll die Zahl der Vertragskunden von aktuell 174.000 auf dann 250.000 steigen. Dabei geht es um die Ausstrahlung von herkömmlichen Fernsehinhalten und nicht um Video-Streaming auf Abruf.

Wachstum aus dem TV- und Mediengeschäft

Insgesamt lag der Umsatz des Mobilfunkanbieters im zweiten Quartal bei 696,6 Millionen Euro, nach 839 Millionen vor einem Jahr. Das sei allerdings ausschließlich dem neuen Bilanzierungsstandard IFRS 15 geschuldet, der erzielte Umsätze anders abrechnet und auch andere Anbieter trifft, erklärte das Unternehmen. Ohne die geänderte Rechnungslegung hätten die Erlöse 894 Millionen Euro erreicht - ein Plus von 6,5 Prozent. "Das Mobilfunkgeschäft ist stabil. Das Wachstum kommt bei uns aus dem TV- und Mediengeschäft", sagte Preisig.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte zwischen April und Ende Juni um knapp neun Prozent auf 117,9 Millionen Euro zu. Unter dem Strich verblieb bei Freenet im zweiten Quartal ein Gewinn in Höhe von 61,3 Millionen Euro - im Vorjahresquartal waren es noch 50,2 Millionen Euro gewesen.

Die Aktien des Konzerns blieben nach den Zahlen auf Erholungskurs und gewannen 1,75 Prozent auf 25,62 Euro. Seit ihrem Jahrestief Anfang Juli haben die Papiere damit fast 20 Prozent zugelegt. Damals hatte Freenet den Einstieg bei der Media-Saturn-Konzernmutter Ceconomy bekanntgegeben. In den Elektronikmärkten von Media Markt und Saturn verkauft die Freenet-Tochter Mobilcom-Debitel seit über 25 Jahren Mobilfunkverträge. Freenet war zunächst an der Börse dafür abgestraft worden, dass je Aktie mehr bezahlt wurde, als die Ceconomy-Aktie zu der Zeit wert war.

Preisig verspricht sich viel von dem Ceconomy-Anteil von neun Prozent. "Wir haben uns diese strategische Partnerschaft lange überlegt. Wie neue Vereinbarungen mit Ceconomy aussehen, müssen wir am Ende gemeinsam mit Ceconomy besprechen", sagte der Finanzchef. "Wir erwarten uns schon eine Dividendenrendite von drei Prozent. Aber perspektivisch sehen wir vor allem wichtige Impulse für unser Mobilfunk- und auch unser TV-Geschäft."

Gezerre um künftige Mobilfunknetze

Für Gesprächsstoff in der Mobilfunkbranche sorgt derzeit die voraussichtlich Anfang kommenden Jahres anstehende Lizenzauktion für Frequenzen des kommenden Funkstandards 5G. Der Chef des Freenet-Rivalen United Internet (1&1 Drillisch, GMX, Web.de), Ralph Dommermuth, will zumindest prüfen, ob das Unternehmen sich an der Auktion beteiligt. Dafür müssten aber die Bedingungen stimmen, sagte er der "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

Auch bei Freenet ist das Gezerre um die künftigen Mobilfunknetze Thema. "Wir haben das Thema 5G-Lizenzauktion im Auge, das müssen wir auch als Vorstände", sagte Preisig. Der Manager ist aber skeptisch, ob ein eigenes Netz für Freenet das Richtige wäre. "Unser Geschäftsmodell ist vor allem die Hoheit über Kundenverträge zu haben, mit oder ohne eigene Infrastruktur. Im TV-Bereich zum Beispiel haben wir eine eigene Infrastruktur."

Dennoch seien die Anforderungen hoch. "5G auszubauen, kostet schon sicherlich viel Geld - außer Sie haben bereits ein gut ausgebautes 4G/LTE Netz. Und selbst bei LTE ist die Nutzung in Deutschland derzeit niedriger als in Rumänien", sagte Preisig. (fs mit dpa)


Autor: Frauke Schobelt

koordiniert und steuert als Newschefin der W&V den täglichen Newsdienst und schreibt selber über alles Mögliche in den Kanälen von W&V Online. Sie hat ein Faible für nationale und internationale Kampagnen, Markengeschichten, die "Kreation des Tages" und die Nordsee. Und für den Kaffeeautomaten. Seit 2000 im Verlag W&V.