Zurück zur "Todeszone", wie der 61-jährige Entertainer Gottschalk den werbefinanzierten ARD-Vorabend vor Start der Reihe Ende Januar genannt hat. Er präsentiert seit Montag den Talk in einem fertig umgebauten Aufnahmeraum. Das Wohnzimmer-Flair ist verschwunden. Jetzt dominiert funktionales Fernsehstudio-Design. Doch das TV-Publikum nimmt die Veränderungen nur mäßig an: 1,31 Millionen Menschen haben am Montagabend ab 19.20 Uhr eingeschaltet - der Marktanteil liegt bei 5,5 Prozent. Auf zehn Prozent müsste der Entertainer im Durchschnitt kommen. Bis wann – darüber streiten sich nun die Gemüter. Während die Kritiker den 20. April als Stichtag für einen vorzeitigen Ausstieg aus der Grundy-LE-Produktion nennen, macht sich WDR-Intendantin Monika Piel dafür stark, dass dem Team um Gottschalk und Peichl Zeit zur Entwicklung gegeben wird und dementiert Gerüchte um ein vorzeitiges Ende. Nichtsdestotrotz werden sich die ARD-Intendanten auf ihrer nächsten Sitzung am 23. April mit dem Thema auseinander setzen müssen. Einige der Senderoberen – so wurde bereits berichtet - , machten sich Sorgen, die Quotenflaute vor 20 Uhr könnte das Flaggschiff "Tagesschau" in Schieflage bringen.

Gottschalk selbst zeigt sich seit Wochenanfang aufgeräumt und konzentriert - und weitgehend ohne Fauxpas. Sein Team scheint auch an den Sprüchen gedreht zu haben – die waren durchaus witzig und selbstkritisch. Manche sähen seine Sendung ja im Moment in einer ähnlichen Lage wie die Märkte der insolventen Schlecker-Drogeriekette, bemerkt er - so nach dem Motto "Gibt's die überhaupt noch?" Aber: "Noch geht's uns sehr gut", betont Gottschalk.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.