Mit von der Partie war im Münchner Gasthof Pschorr der Brüsseler ZDF-Korrespondent Stefan Leifert. Er hat in seinen zwei Jahren vor Ort am Sitz der EU-Spitze die Beobachtung gemacht, dass er in einer sehr nachrichtenintensiven Zeit wirkt – in der das Konstrukt Europa wackelt. Hinzu kommt: "Wir beobachten eine Gleichzeitigkeit der Krisen weltweit – da hat eine Meldung über die Pkw-Maut in den Nachrichten kaum noch eine Chance", betonte Leifert mit Blick auf die Nachrichtenfaktoren, die die Auswahl der Beiträge prägen.

Die Drei aus Mainz und Brüssel (v.l.): Hans Joachim Strauch, Stefan Leifert und Christian Sievers (Foto: ZDF Werbefernsehen).

ZDF-"heute" setzt auf Qualität und Glaubwürdigkeit 

Vom immer größeren Konkurrenzdruck durch soziale Medien und Blogs wusste "heute"-Anchor Christian Sievers zu berichten. Und dass sich das ZDF dadurch nicht aus der Ruhe bringen lässt. "Schnell und richtig berichten – das geht nicht immer", verteidigte der Nachrichtenmacher die Entscheidung seiner Redaktion, beispielsweise beim Amoklauf von München in diesem Sommer vor umfangreichen Berichten erst die sich überschlagenden Informationen aus Bayern zu prüfen.

"Wir sind damit gut gefahren", fasste Sievers zusammen. Gebührenfinanziertes Fernsehen – "Sender aller Deutschen" (O-Ton Sievers) – müsse sich schon an Qualitätskriterien messen lassen.

Die Zuschauer von "heute" - live in München (Foto: ZDF Werbefernsehen).

Für die große Schwester, das "heute-journal", kann das ZDF am Freitag Rekordzahlen für 2016 melden. So erreicht das Nachrichtenmagazin nach Senderangaben im ersten Halbjahr mit 13,9 Prozent seinen höchsten Marktanteil seit 2003. Bei den 14- bis 49-Jährigen stieg der Marktanteil von 7,5 Prozent im vergangenen Jahr auf 8,4 Prozent in der ersten Jahreshälfte.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.