Auch für seine über 80 Jahre alte Mutter sei es schwer, ebenso wie für seine acht und elf Jahre alten Söhne. Er werde nicht aus Deutschland fliehen, obwohl er diesen Rat häufig höre. Er will seine Erfahrungen aus dem Prozess vielmehr in einem Buch aufarbeiten. "Es soll den Titel ‚Mannheim‘ tragen, Mannheim als Sinnbild des Elends." Der Moderator gesteht in dem Gespräch aber auch eigene Fehler ein. "Ich habe Frauen belogen und ihnen Räubergeschichten erzählt. Ich bin nicht stolz drauf." Dies rechtfertige jedoch nicht eine erfundene Vergewaltigungsgeschichte. "Das ist kriminell. Dafür gibt es keine Rechtfertigung." Sein Verhalten versucht er mit dem Sorgerechtsstreit um seine beiden Söhne zu rechtfertigen. Beziehungskonflikte mit anderen Frauen hätten das Verfahren negativ beeinflussen können.

Das Landgericht Mannheim hat Kachelmann am Dienstag vergangener Woche nach mehr als 40 Verhandlungstagen vom Vorwurf der Vergewaltigung seiner Ex-Geliebten aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft und die Nebenklage haben inzwischen Revision beantragt. Kachelmann selbst wettert derweil via Twitter über die Journaille, sein Verteidiger Johann Schwenn hat indes Stress wegen seiner Aussagen mit Burda.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.