Wertedebatte:
Keine Anzeigenkampagne der DAX-Konzerne für Deniz Yücel
Springer cancelt eine geplante gemeinschaftliche Anzeigenaktion für freiheitliche Werte in der Türkei. Grund: Keine Mehrheit in der deutschen Wirtschaft.
Freiheitliche Werte sind die Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg - findet der Medienkonzern Axel Springer. Das Unternehmen plante dazu eine Anzeigenkampagne in türkischen Medien. Doch daraus wird nichts. Deutsche Unternehmen sind sich in diesem Punkt nämlich nicht einig.
Leider gebe es in der deutschen Wirtschaft keine Mehrheit für ein solches Vorgehen. "Wir werden daher, zumindest für den Moment, von der weiteren Umsetzung dieser Idee absehen", sagte Springer-Sprecherin Edda Fels gegenüber dpa.
Welche DAX-Konzerne die Aktion mittragen wollten und welche nicht, gibt Springer nicht bekannt. Tatsache ist: Der Versicherungskonzern Allianz hatte sich gegenüber der Wirtschaftswoche ablehnend zu der Initiative geäußert, mit Verweis auf seine Beschäftigten in der Türkei.
Springer wollte mit der Aktion gemeinsam mit der deutschen Wirtschaft Druck erzeugen, um eine Freilassung deutscher Staatsbürger aus türkischen Gefängnissen zu erreichen, nicht zuletzt des Welt-Korrespondenten Deniz Yücel aus dem eigenen Haus.