Branchen-Appell:
"Keyword-Blocking schädigt Qualitätsjournalismus"
Zwei große Branchenverbände der US-Medien haben an Markenverantwortliche und Agenturen appelliert, das Blockieren von Werbung im Umfeld von Berichten zum Thema Coronavirus zu beenden.
Die beiden amerikanischen Medien-Branchenverbände News Media Alliance und Digital Content Next haben an Werbungtreibende und Agenturen appelliert, das Keyword-Blocking im Umfeld von Berichten zum Thema Coronavirus einzustellen. Die News Media Alliance vertritt rund 2000 Zeitungen in den USA und Kanada, Digital Content Next (vormals Online Publishers Association) rund 75 Medienunternehmen, darunter Bloomberg, Condé Nast, Disney, Gannett und die New York Times.
"Die Nachrichtenmedien arbeiten unermüdlich daran, ihren Nutzern seriöse und vertrauenswürdige Informationen zu liefern – ein lebensrettender Dienst in diesen beispiellosen Zeiten", erklärte David Chavern, President und CEO der News Media Alliance. "Das Keyword-Blocking bestraft aber die Publisher genau für diese Berichterstattung, mit potenziell katastrophalen Folgen."
Tatsächlich haben in den vergangenen Wochen zahlreiche Marken und Agenturen beim programmatischen Ausspielen von Internetwerbung Seiten blockiert, auf denen über das Coronavirus berichtet wird. Dies führte bei vielen Publishern zu erheblichen Einbrüchen bei den Werbeeinnahmen.
Wie berichtet, werden laut einer Prognose des amerikanischen Interactive Advertising Bureau (IAB) die Spendings beispielsweise für Display-Werbung im März und April um 41 Prozent zurückgehen, im Mai und Juni um 28 Prozent. Und dies, obwohl die Nutzung der News-Websites infolge des gestiegenen Informationsbedürfnisses massiv zugenommen hat.
"Wir riskieren ein sehr reales Informations-Desaster, wenn wir in diesem kritischen Augenblick nicht die Zukunftsfähigkeit des Qualitätsjournalismus sicherstellen", so Chavern in einem offiziellen Statement der News Media Alliance. "Dies ist eine globale Notsituation. Und die Öffentlichkeit braucht einen Zugang zu Informationen, die dabei helfen, die eigene Familie zu schützen, für die weitere Zukunft zu planen und mehr über die Bemühungen der Gesundheitsbehörden zu erfahren, wie die Pandemie zu bekämpfen ist."