KPMG-Studie:
Medien hängen beim Innovationsmanagement hinterher
Eine Studie, die W&V exklusiv vorliegt, belegt: Bei deutschen Medienunternehmen hapert es an ganzheitliche Strategien.
Die deutschen Medienunternehmen haben die Bedeutung von Innovationen erkannt, aber nur wenige verfolgen auch ein systematisches Innovationsmanagement. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von KPMG in Zusammenarbeit mit Thomas Hess von der Ludwig-Maximilians-Universität München. 108 Entscheider aus deutschen Medienunternehmen wurden für die Studie "Innovationsspektrum Medien" zum Status Quo der digitalen Transformation in ihrem Haus befragt.
Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten Medienunternehmen die enorme Bedeutung von Neuerungen für eine erfolgreiche digitale Transformation erkannt haben und sich diesbezüglich als zukunftsorientiert einschätzen. So sind Innovationen für 77 Prozent aller Befragten ein wichtiger Erfolgsfaktor. Gut zwei Drittel der Medienhäuser (67 Prozent) betrachten sich im Vergleich zu ihren Wettbewerbern als "eher innovativ" und knapp ein Fünftel (19 Prozent) sogar als "sehr innovativ".
Viel Optimierungspotenzial
Dennoch hat die Studie aber auch erhebliche Defizite herausgearbeitet: Nur 17 Prozent der Befragten verfolgen als Schwerpunkt die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle. Dabei sind immer wieder die gleichen Gründe zu hören: fehlende Zeit, zu wenig Personal und zu geringe Budgets.
Ein weiteres Problem: Statt dem ganzen Großen widmen sich Medienunternehmen lieber dem Klein-Klein. Es geht ihnen primär nur um neue Produkte und Angebote, aber nicht um einen ganzheitlichen Umbau - der wird stark vernachlässigt und nur von 17 Prozent der Befragten verfolgt. Ein fataler Fehler. Denn: "Ein Innovationsprogramm, das die internen Strukturen und Prozesse nicht berücksichtigt, wird auf Dauer keinen Erfolg haben", meint Markus Kreher, Partner und Head of Media bei KPMG.