Mediensplitter: Was sonst noch in der Branche passiert
Springers Aktionäer grinsen, "Bild"-Gegner triumphieren und die RTL-II-Macher sind im Glück: Was sonst noch in der Medienbranche passiert ist.
Springer. Der Medienkonzern ("Bild", "Die Welt") rechnet für dieses Jahr mit einem Umsatzplus im einstelligen Prozentbereich. Wachstumstreiber bleibe das digitale Geschäft, wiederholt der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner am Mittwoch auf der Hauptversammlung in Berlin. Beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) geht das Unternehmen weiterhin von einem leichten Anstieg aus. Nach den bereits bekannten Zahlen stieg der Umsatz 2011 konzernweit um zehn Prozent auf knapp 3,2 Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ebitda legte um rund 16 Prozent auf 593,4 Millionen Euro zu. Unterm Strich verdiente Springer mit 289,4 Millionen Euro knapp sechs Prozent mehr als im Jahr zuvor. Mehr als 30 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet Axel Springer bereits im Internet. Und jetzt dürfen die Aktionäre grinsen – weil es so gut lief, gibt es eine "Rekorddividende" in Höhe von 1,70 Euro.
Gegen Springer. Positioniert sich einmal mehr die Aktion "Alle gegen Bild" und meldet pünktlich zur Hauptvesammlung der "Bild"-Mutter, dass auf bild-absagen.de und alle-gegen-bild.de innerhalb von knapp zwei Wochen zusammen über 197.000 Menschen einen Widerspruch abgeschickt und dem Axel Springer Verlag untersagt haben, ihnen Ende Juni die geplante Jubiläums-"Bild" zuzustellen. Apropos Hauptversammlung: Dort haben die Gegner live protestiert.
RTL. Spannt für den "DSDS"-Spin-Off "DSDS Kids" einen Nachwuchsmoderator ein – Daniel Aßmann, 28, und den Zuschauern bekannt aus dem Programm des Spielesenders NBC Giga oder aus der Super-RTL-"Toggo Tour". Er wird ab Samstag, 5. Mai die vierteilige Showreihe moderieren und die jüngsten Gesangstalente suchen.
ARD. Muss sich wegen ihrer Vielzahl an Talkshows einen neuen Seitenhieb gefallen lassen – dieses Mal von Bundestagspräsident Norbert Lammert. Er hat allgemein die Flut von Talks im Fernsehen als problematisch für das politische Urteilsvermögen der Bevölkerung kritisiert. "Das Format schließt aus, dass die Sachverhalte ernsthaft diskutiert werden", sagt der CDU-Politiker bei der Feier zum 60-jährigen Bestehen des Berliner Presse Clubs. Kritischer und analytischer Journalismus sei in Zeiten des medienpolitischen Umbruchs angesichts der wachsenden Bedeutung des Internets und der digitalen Medien "noch wichtiger geworden". Erst vor Kurzem haben die ARD-Gremien das Talk-Konzept des Ersten gerügt.
RTL II. Eilt mir der von Facebook unterstützten Vorabendserie "Berlin - Tag & Nacht" von Erfolg zu Erfolg. Mit 0,97 Millionen Zuschauern von 14 bis 49 Jahren erzielt die Reihe am Dienstag einen neuen Bestwert von 12,4 Prozent – nachdem die Zwölf-Prozent-Marke erst vergangenen Woche geknackt worden ist. Der Tagessieg bei den Werberelevanten geht einmal mehr an RTL, das mit 2,16 Millionen Jüngeren und der US-Serie "CSI: Miami" einmal mehr überzeugt. Der werberelevante Marktanteil hier: 18,8 Prozent. Ebenfalls stark wie nie: Stefan Raab holt mit der 25. Ausgabe seiner "TV total PokerStars.de Nacht" am Dienstagabend auf ProSieben die besten Quoten seit Bestehen der Sendung. 19,6 Prozent der 14- bis 49-jährigen Zuschauern sehen, wie "Knallerfrau" Martina Hill ihre männlichen Pokerkonkurrenten Raab, Elton, Rea Garvey und Pokerexperte Michael Körner vom Tisch zockt, um sich im Finale doch noch Online-Qualifikant Xenos aus Göppingen geschlagen zu geben.
Deluxe Music. Wird nach der Insolvenz und der Rettung in letzter Minute ab Mitte Mai mit frischem Programm aufgewertet. Beispiel: Die Sendung "Deluxe Essentials" soll mehrmals pro Woche einen Querschnitt durch alle Musikgenres bieten. Für den Frühsommer ist etwa eine Konzertreihe geplant. Zurvor erhält Deluxe Music eine neue Satellitenfrequenz: Ab sofort ist das Programm des Musiksenders bei Astra über auf der Frequenz 12148 Mhz Horizontal über Transponder 87 zu empfangen. Die bisherige Frequenz wird im Gegenzug zum Monatsende abgeschaltet.