Im ersten Halbjahr 2012 verteilen sich die gesamten Bruttowerbeumsätze wie folgt auf die Mediengattungen: Nur drei der Above-the-line-Medien schließen die erste Jahreshälfte mit einem Plus ihres Bruttowerbedrucks ab. Das dickste Stück vom Werbekuchen schneidet sich weiterhin die Fernsehwerbung ab; sie hat bisher brutto 5,3 Milliarden Euro erlöst. Über die gute Performance des Mediums hat W&V bereits berichtet. Aber der Zuwachs von 4,4 Prozent reicht nur für Platz drei: Am meisten zugelegt hat einmal mehr das Internet mit einem Brutto-Plus in Höhe von 17,6 Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Gut 1,3 Milliarden Euro sind bisher mit Werbung im Internet brutto umgesetzt worden.  Danach folgt nach Prozenten der Hörfunk: Das Medium Radio erwirtschaftet bisher Werbeerlöse in Höhe von 720 Millionen Euro, was einem ordentlichen Plus von 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.

Damit enden die positiven Nachrichten. Die Printbranche, Kino und Out-Of-Home-Medien darben. Der Umsatzverlust der Zeitungen gegenüber dem Vorjahreszeitrum liegt brutto bei 4,9 Prozent; knapp 2,5 Milliarden Euro haben sie bisher an Werbung erlöst - wobei Rubrikenanzeigen in der Nielsen-Statistik nicht mit einbezogen werden. Publikumszeitschriften verzeichnen bei einem Bruttowerbeumsatz von 1,74 Milliarden Euro ein Minus von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Noch im Vorjahr haben hier Pluszeichen regiert – zumindest brutto. Einbruch auch bei den Fachzeitschriften: 1,8 Prozent weniger liegt hier in den Kassen. Macht bisher 208 Millionen Euro an Bruttoerlösen.

Am schlimmsten hat es im ersten Halbjahr 2012 die Lichtspielbranche erwischt:  Das Medium Kino muss ein dickes Minus von 11,7 Prozent hinnehmen. Nur etwas mehr als 36 Millionen Euro sind bisher brutto an Kinowerbung zusammengekommen – ein Halbjahr ohne allzu viele große Blockbuster. Auch die Werbeeinnahmen in der neuen Kategorie Out-Of-Home-Medien rund um Plakat und Ambient-Media gehen zurück. Hier meldet Nielsen gegenüber dem ersten Halbjahr 2011 ein Minus von 3,5 Prozent auf 597 Millionen Euro an Bruttoerlösen.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.