Audiovisuelle Medien dagegen können sich behaupten – zwar nicht so stark wie das Internet, das mit 16,4 Prozent plus gegenüber den ersten fünf Monaten des Vorjahres den stärksten Zuwachs verzeichnet. 1,08 Milliarden Euro sind hier in diesem Jahr laut Nielsen bereits umgesetzt worden. Stark im Rennen liegt das reichweitenstarke Medium Fernsehen. 6,3 Prozent mehr Bruttoumsatz als im Vorjahreszeitraum werden laut Nielsen mit TV-Werbung umgesetzt, mehr als 4,6 Milliarden Euro sind bisher brutto erlöst worden. An diesen Zahlen wird deutlich, dass die Kampfansage der TV-Branche an Print und eine entsprechende, schon länger wirksame Rabattpolitik 2012 auf die Erlöse durchschlägt: Fernsehen brummt, während Print kämpft. Nielsen gibt zudem für den Hörfunk bis Ende Mai ein Plus von 5,2 Prozent auf bisher gut 603 Millionen Euro Bruttowerbeumsatz aus. Damit gehört das Radio zu den Wachstumsbranchen des Jahres 2012.

Ebenfalls im Minus: Out of Home, die Gattung, unter der Nielsen seit Januar Plakat, Transport Media und At-Retail-Media zusammenfasst. Hier melden die Forscher einen Rückgang der Bruttoerlöse um 3,2 Prozent auf 499 Millionen Euro. Das Kino braucht wohl mehr Top-Filme – denn die Performance-basierte Abrechnung (die Kunden bezahlen seit 2010 die Besucher, die in den gebuchten Filmen oder Kinostandorten über die Kasse erfasst worden sind) zeigt, dass Besucher fehlen. Die Bilanz für Lichtspielhäuser bis Ende Mai: minus 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr und bisher knapp 32 Millionen Euro an Bruttowerbeumsätzen.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.