Umsatzzuwächse erwarten die Verleger zwar auch aus dem Launch neuer Printtitel, vor allem im Bereich einmalige Sonderausgaben und Special Interest. Für neue Umsätze sorgen aber inzwischen eher neue Online- und Mobile-Angebote.  Neue Erlösquellen erhoffen sich die Verlage 2017 mehrheitlich über weitere Diversifikation-Mmaßnahmen - zum Beispiel E-Commerce oder Datenbank-Services (62 Prozent der Verlage), Content-Marketingdienstleistungen (52 Prozent), Programmatic Advertising (50 Prozent) oder Native Advertising (35 Prozent).

Facebookgesetz eine Katastrophe

Politisch gab Scherzer ein klares Statement gegen das "Fakenews-Gesetz" von Justizminister Heiko Maas ab. "Facebook als gößte Inhaltedrehscheibe zum Zensor zu machen ist eine Katastrophe", sagte der VDZ-Geschäftsführer. Das geltende Recht reiche völlig aus. Lieber solle man die Strafverfolgungsbehörden so ausstatten, dass sie geltendes Recht in den sozialen Netzwerken durchsetzen könnten. Facebook solle lieber verpflichtet werden, rund um die Uhr erreichbar zu sein und Ressourcen aufzubauen, um geltendes Recht nach Aufforderung durch die Behörden zügig umzusetzen. Auch dem Faktencheck durch Verlage auf Facebook erteilt Verbandsgeschäftsführer Scherzer eine Absage: "Verlage sind nicht die Müllmänner der Nation".


Autor: Judith Pfannenmüller

ist Korrespondentin für W&V in Berlin. Sie schaut gern hinter die Kulissen und stellt Zusammenhänge her. Sie liebt den ständigen Wandel, den rauhen Sound und die thematische Vielfalt in der Hauptstadt.