In anderen Geschäftsbereichen läuft es deutlich besser: TV-Distribution und Produktion sowie das Digitalgeschäft entwickeln sich nach Angaben des Unternehmens "anhaltend positiv" – und zwar so sehr, dass ProSiebenSat.1 für das dritte Quartal weiterhin von einem Anstieg des Konzernumsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich (Vorjahr: 857 Millionen Euro) ausgeht. Bis zum Jahresende soll der Konzernumsatz mindestens um einen "hohen einstelligen Prozentbereich" zulegen.

Der Konzernumbau läuft

In Arbeit befindet sich auch der Umbau: Die "Überprüfung der Konzern-Segmentstruktur und bestimmter Portfoliomaßnahmen" sei bereits eingeleitet worden. Konkret geht es um das mögliche Zusammenfassen des Digital- und Sender-Business "zu einem gemeinsamen Entertainment-Segment" – auch, um damit Kostensynergien zu schaffen.

Das gilt auch für den Werbeverkauf. Die immens vielen Spots für eigene Digital-Töchter das regulär zahlende TV-Werbeklientel verärgert. Eine Folge, ProSiebenSat.1 setzte nach W&V-Informationen die Brutto-Werbeleistung für eigene Unternehmen von Januar bis Juli um rund 130 Millionen Euro herunter. Die Neustrukturierung fällt in den Bereich von Chief Commercial Officer Sabine Eckardt, die als eine mögliche Nachfolgerin von CEO Thomas Ebeling gehandelt wird.

Für das Produktions- und Commerce-Geschäft gibt es außerdem Überlegungen, "Co-Investitionen oder Unternehmenskombinationen" einzugehen – also beispielsweise mit anderen Unternehmen zusammenzuarbeiten. Auch einen Börsengang des Bereichs oder von Teilen davon will man in Unterföhring nicht ausschließen. Wie es weitergeht, soll am 9. November schon klarer sein – dann werden die nächsten Quartalzahlen verkündet.


Manuela Pauker
Autor: Manuela Pauker

ist bei W&V Themenverantwortliche für Media und Social Media; zwei Bereiche, die zunehmend zusammenwachsen. Die Welt der Influencer findet sie ebenso spannend wie Bewegtbild - als echter Serienjunkie ist sie sowohl im linearem TV als auch im Streaming-Angebot intensiv unterwegs. Ein echter Fan von Print wird sie aber trotzdem immer bleiben.