Einschaltquoten Oktober:
RTL-Familie legt zu
An der Reihenfolge ändert es nichts, aber die minimalen Veränderungen wirken sich vor allem auf RTL positiv aus.
Die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender haben im TV-Monat Oktober ihre Marktanteile annähernd gehalten. Nummer eins blieb das ZDF mit einem unveränderten Anteil von 11,9 Prozent. Gleich dahinter landete erneut das Erste mit 10,8 Prozent, das im Vergleich zum September leicht verloren hat (11,0 Prozent).
Der private Marktführer RTL legte im Monatsvergleich erneut zu (von 10,1 auf 10,4 Prozent), nicht zuletzt dank der WM-Qualifikationsspiele der Löw-Elf (der Trainer hat übrigens bis 2020 verlängert), bleibt aber insgesamt Dritter. Schon im September war RTL auf Wachstumskurs gewesen. Sat.1 hat - trotz "The Voice of Germany" - von 7,8 Prozent auf 7,4 Prozent etwas verloren, behauptet aber seinen stabilen vierten Platz. RTL-Tochter Vox dagegen ist von 5,6 auf 5,8 Prozent gewachsen.
ProSieben ebenfalls - von 4,8 auf 5,4 Prozent. Zusammen mit Kabel eins (steigerte sich leicht von 3,8 auf 3,9 Prozent) sieht sich also auch der Medienkonzern ProSiebenSat.1 auf gutem Kurs. RTL II hielt sein Niveau bei 3,5. Super RTL legte von 1,8 auf 1,9 erneut etwas zu. Die dritten ARD-Programme gewannen von 11,9 auf 12,1 Prozent.
Weniger glücklich sind ARD und ZDF - mit dem "Experiment Kerber": Die Einschaltquoten für Live-Tennis hielten sich in engen Grenzen. Zum ersten mal seit Jahren hatten die Öffentlich-rechtlichen wieder live ein großes Tennisturnier übertragen. Doch die Zeiten von Boris Becker und Steffi Graf sind offenbar endgültig vorbei. Nur eine von fünf Sendungen vom WTA-Finale in Singapur mit der deutschen Weltranglisten-Ersten Angelique Kerber hat bei den TV-Sendern die Marke von einer Million Zuschauern geknackt.
Die Quoten seien "nicht enttäuschend, aber natürlich nicht wirklich zufriedenstellend", kommentierte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky. Erst einmal wird es auf absehbare Zeit keine großen Tennis-Übertragungen mehr im öffentlichen-rechtlichen Fernsehen geben.
Das Endspiel am Sonntagnachmittag schauten im ZDF immerhin noch 1,63 Millionen Zuschauer. Insgesamt aber zu wenig für den teuren Rechtekauf. Die Marktanteile der drei anderen Kerber-Matches lagen nur bei ungefähr der Hälfte von Serien ("Rote Rosen"), die sonst auf den Sendeplätzen am Nachmittag gezeigt werden. Für Fernsehsender ist das ein K.o.-Kriterium. (W&V Online/dpa)