Hier setzen auch die Hoffnungen von Astra auf neue Geschäftsmodelle an: Aktuell verbreitet Astra 63 hoch auflösende Kanäle, weitere sollen auf Sendung gehen. Laut den TNS-Infratest-Ergebnissen würden 61 Prozent der Über-14-Jährigen in HD-Haushalten gerne noch mehr der hoch auflösenden Programme empfangen. Mehr investieren wird Astra auch ins 2009 gestartete Geschäft mit HD+. Aktuell beziehen laut Astra 2,87 Millionen Haushalte die Offerte, die es im ersten Jahr kostenlos und später für 50 Euro jährlich erlaubt, auch die privaten Programme wie Sat.1 oder RTL in HD-Auflösung zu empfangen. Ende 2012 haben für den Service noch 944.933 Kunden für das Angebot bezahlt; im Februar spricht HD+-Geschäftsführer Timo Schneckenburger bereits von über einer Million Kunden mit Zahlungsbereitschaft. Bis Jahresende wolle man die Zahl um ein weiteres Viertel steigern und 2014 auch ein Bezahlmodell entwickeln – "auf Wunsch der Kunden".

Astra macht den Zuschauern HD+ gerade noch schmackhafter – mit neuen Funktionen wie "HD+ RePlay", mit dem man über die passenden Receiver (Kostenpunkt ab rund 120 Euro) die Mediatheken der großen Privatsender abrufen kann. Verpasste Sendungen können so via TV gesucht werden – vorerst aber nur in den Mediatheken RTL Now, Vox Now und Super RTL Now. Astra will in nächster Zeit weitere Sender und ihre Online-Abrufangebote an sich binden. Um auch den letzten Zauderern noch ein Argument pro Satellitenempfang vorlegen zu können, präsentiert Astra "Sat IP". Dabei wird über einen speziellen Converter das vom Satelliten bezogene TV-Signal kabellos in Wohnräumen weiterverbreitet. Die Geräte kosten ab 250 Euro und machen es möglich, dass vier Bewohner mit mobilen Endgeräten wie etwa dem iPad oder auf Zweitfernsehern unterschiedliche TV-Programme nutzen können – ohne Zusatzkosten.

Ein bisschen Zukunftsmusik spielt Wolfgang Elsäßer dann auch noch: Astra rechnet damit, dass die Fernsehbranche um das Jahr 2016 herum die nächste technische Stufe zündet und die 4K-Methode "Ultra HD" in Deutschland anschiebt. Im Gegensatz zu 3-D, das sich hierzulande in erster Linie im Spiele-Bereich bewährt, könnten Zuschauer damit dreidimensionale Effekte ohne Brille genießen. Im zweiten Halbjahr 2013 will der Satellitenbetreiber für Händler schon einmal einen Testkanal starten; Inhalte seien vorhanden, betont Elsäßer, zumal diverse Filme schon in 4K gedreht würden und rund 900 Streifen in der Auflösung vorliegen würden. Auf der weltgrößten Elektronikmesse CES in Las Vegas sind kürzlich erste Ultra-HD-Geräte präsentiert worden.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.