Branchen-News in Kürze:
Schweglers Mediennotizen
Springer versammelt Startups bei The Venue, Panama Papers gehen ans BKA, Bilanz zu DVB-T2 HD, "RP" ohne Marzen, DJV mit Appell an Donald Trump.
Axel Springer. Stellt für seine Initiative Media Entrepreneurs und seinen Plug-and-Play-Accelerator die Arbeits- und Veranstaltungsfläche The Venue in Berlin-Kreuzberg zur Verfügung. Dort sollen Startups aus den Schnittstellen zwischen Musik, Technologie und Journalismus auf 300 Quadratmetern Arbeitsplätze, ein Tonstudio und eine Bühne bekommen.
Offen ist The Venue auch für jene, die private Radiosender gründen wollen. Unternehmensangaben.
Panama Papers. Den Datenschatz, den unter anderem die "Süddeutsche Zeitung" gehoben hat, kauft das Bundeskriminalamt (BKA). Diese Daten zeigen ein weltweites Netzwerk aus Geldwäschern und Steuerbetrügern und ist in Teilen 2016 veröffentlicht worden. Möglicherweise könnten die Daten auch im Kampf gegen organisierte Kriminalität verwendet werden. Ihre Auswertung wird nun mehrere Monate in Anspruch nehmen.
Die Nachrichtenagentur dpa berichtet unter Berufung auf Regierungskreise, die Daten seien für fünf Millionen Euro gekauft worden. Via dpa.
DVB-T2 HD. Bis zum Start der Bezahlphase für das neue terrestrische Fernsehsignal hat der Plattformbetreiber rund 500.000 Kunden gewonnen. "Wir sind mit der Kundenresonanz sehr zufrieden", sagte Kerstin Köder, Chefin von Freenet TV, einer Tochter von Media Broadcast.
Am 4. Juli endete für die ersten Nutzer eine dreimonatige Gratisphase. Für den Empfang der privaten Sender in HD-Qualität fallen nun jährlich 69 Euro an.
In Deutschland empfangen insgesamt etwa 3,4 Millionen Haushalte das TV-Signal terrestrisch, für knapp die Hälfte ist es die Hauptquelle für den Fernsehempfang. Davon hat Freenet rund ein Drittel als Kunden gewonnen und befindet sich nach Angaben des Unternehmens damit im Soll. Ein umfassenderes Fazit über den Erfolg werde man voraussichtlich Ende des Jahres ziehen können. Via dpa.
Herbert Grönemeyer. Der Sänger hat erlangt vor Gericht gegen Springer, Bauer und Burda einen weiteren Sieg errungen. Es geht um eine vermeintliche Prühgelei mit einem Fotografen aus dem Jahr 2014. Burdas "Bunte" muss eine Richtigstellung drucken. Und Springer prüft eine Berufung. Via dpa.
"Rheinische Post". Verliert Stephan Marzen, Geschäftsführer des Verlags sowie des Portalbetreibers RP Digital. Er verlässt die RP-Mediengruppe und wechselt an die Spitze der Intermedia Vermögensverwaltung, die die Fachverlage der Medien Union Ludwigshafen bündelt. Marzens Aufgaben bei der Rheinischen Post werden "innerhalb der Geschäftsführung neu verteilt". Unternehmensangaben.
DJV. Der Journalisten-Verband fordert US-Präsident Donald Trump auf, die "Hetze gegen Journalisten" zu beenden. Anlass sind Trumps wiederholte Beleidigungen kritischer Journalisten und das auf Twitter verbreitete "Prügelvideo", das einen Auftritt Trumps bei einer Wrestling-Show 2007 zeigt. In der gestellten Szene schlägt Trump einem Mann ins Gesicht. In der aktuellen Version ist das Gesicht des Mannes mit einem CNN-Logo überblendet. "Heute knüpft er sich CNN vor, morgen vielleicht die Korrespondenten von ARD und ZDF", sagte der DJV-Chef, Frank Überall.
Der Macher des Prügelvideos mit US-Präsident Trump als Schläger und dem Nachrichtensender CNN als Opfer hat sich übrigens inzwischen für sein Werk entschuldigt. Es sei Satire. Unternehmensangaben.
ARD. Nach zwei verpassten Sendungen beim Confed Cup gibt es Ärger zwischen dem Fernsehsender und Fußball-Experte Mehmet Scholl. "Ja, es gab eine Meinungsverschiedenheit", sagte am Mittwoch ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky und bestätigte einen Bericht der ”Bild“-Zeitung.
Der ehemalige Nationalspieler Scholl trat nicht wie abgemacht bei den Halbfinalspielen am vergangenen Mittwoch und Donnerstag als Experte an der Seite von Matthias Opdenhövel vor die Kamera. Stattdessen sprang Thomas Hitzlsperger ein. Es soll zu Meinungsverschiedenheiten über die Doping-Berichterstattung gekommen sein. Eine Aussprache sei geplant.
Scholl war einige Male wegen seiner flotten Sprüche in die Kritik geraten. Anderseits wurde der frühere Bayern-Profi auch ausgezeichnet und erhielt 2014 den Deutschen Fernsehpreis für seine Arbeit bei der WM 2014. Via dpa.