Branchennews in Kürze:
Schweglers Mediennotizen
Digitales bringt G+J auf Kurs, auch Territory schert aus Branchenverband aus, #RAS17 Ende April, ARD mit positiven Bilanzen.
Gruner + Jahr. Der Hamburger Verlag steht nach Jahren mit sinkenden Umsätzen offenbar vor der Wende. Verlagschefin Julia Jäkel sagt im Interview mit der "Zeit": "Unser Digitalumsatz steigt in diesem Jahr sprunghaft um 30 Prozent. Wir machen jetzt ein Fünftel unserer Erlöse im Digitalen und sind in Frankreich auch durch Zukäufe zum führenden Digitalverlag geworden."
Bei Gesamtumsatz und Ergebnis wird der Verlag laut Jäkel "stabile Geschäfte zeigen". Neben dem rasch wachsenden Digitalgeschäft würden auch die Vertriebserlöse bei gedruckten Zeitschriften in Deutschland "leicht" zunehmen. Das Print-Anzeigengeschäft laufe "mehr oder weniger stabil – in einem insgesamt schrumpfenden Markt."
Territory. Das Content-Marketing-Unternehmen von Gruner + Jahr tritt aus dem Branchenverband Content Marketing Forum (CMF) aus. Das berichtet der Branchendienst "CP Monitor". Territory, Dickschiff der Branche, war Gründungsmitglied des CMF.
Mutter G+J hatte sich erst vor Kurzem aus der nationalen Ebene des Zeitschriftenverlegerverbands VDZ zurückgezogen.
Deutsches Medienschiedsgericht. Nimmt Gestalt an. Wenige Wochen vor Aufnahme des regulären Geschäftsbetriebes ist der Dresdner Jurist Rüdiger Söhnen zum Präsidenten der bundesweit einmaligen Institution gewählt worden. Zum Vizepräsidenten hat die Schiedsrichterversammlung Christian Berger aus Leipzig bestimmt.
Das Schiedsgericht soll ab 1. Januar Streitfälle der Medienbranche schlichten. Denkbar sind Fälle zum Urheberrecht, zu Lizenzen oder zu Verwertungsrechten. Die Idee wurde von der sächsischen Staatskanzlei vorangetrieben, um eine Alternative zu langen und oft teuren Verfahren vor ordentlichen Gerichten zu bieten. Via dpa.
Radio Advertising Summit. Findet 2017 am 25. April statt. Dann trifft sich die Werbe- und Radiowirtschaft in Düsseldorf – erneut auf dem Areal Böhler. Als einer der Top-Speaker steht bereits Alexander Bard fest, Tagesmoderatorin ist erneut Barbara Schöneberger. Unternehmensangaben.
1860 München. Der Fußball-Zweitligist hat nach heftiger Kritik das Hausverbot für Medien am Trainingsgelände in der Grünwalder Straße wieder aufgehoben. Ab sofort sei der "Zugang wieder gestattet", teilten die Löwen mit.
An ihrem Presseboykott halten die Münchner aber fest. "Weiterhin bestehen bleibt die Maßnahme, dass sämtliche Repräsentanten der Löwen sowie die 1860-Lizenzmannschaft nicht für Interviews und Gesprächsanfragen aller Medien zur Verfügung stehen", hieß es. Man würde aber "die grundsätzlichen Verpflichtungen der Deutschen Fußball Liga" erfüllen. Via dpa.
ARD I. Lieferte mit der Anwaltsserie "Die Kanzlei" und mit der Krankenhausreihe "In aller Freundschaft" am Dienstagabend die mit Abstand beliebtesten TV-Sendungen. 5,06 Millionen Zuschauer ab 3 Jahren schalteten für den Start der neuen Staffel zur Hauptsendezeit "Die Kanzlei" ein. Der Gesamtmarktanteil lag bei 15,9 Prozent. Direkt danach kam im selben Programm "In aller Freundschaft" über die fiktive Sachsenklinik in Leipzig sogar auf 5,46 Millionen Gesamtzuschauer (17,5 Prozent).
Sat.1 erzielte indes mit dem TV-Thriller "Jack the Ripper - Eine Frau jagt einen Mörder" gute Werte: 3,24 Millionen Zuschauer ab 3 Jahren (10,7 Prozent) verfolgten ab 20.15 Uhr die neueste Filmversion über die grausamen Morde im London des Jahres 1888. Unternehmensangaben.
ARD II. Zieht erfolgreiche Bilanz der jetzt beendeten Staffel "Quizduell" mit Jörg Pilawa. Im Schnitt 2,47 Millionen Zuschauer (Gesamtmarktanteil: 12,7 Prozent) verfolgten die aktuelle Runde der Vorabend-Live-Quiz-Show mit 41 Ausgaben Die letzte Folge am Dienstag erreichte 2,59 Millionen Zuschauer, was einem Gesamtmarktanteil von 13,0 Prozent entspricht.
Die größte Reichweite mit 3,51 Millionen Zuschauern und den höchsten Marktanteil von 17,3 Prozent erzielte nach ARD-Angaben die Sendung am 31. Oktober. Durchschnittlich fast 100.000 User spielten pro Sendung aktiv mit. Unternehmensangaben.
Ringier. In der "Blick"-Gruppe des Schweizer Verlags gibt es eine Reihe personeller Veränderungen: Der 41-jährige Christian Dorer wird zum 1. Februar neuer Chefredakteur der gesamten Gruppe. Die Funktion werde neu geschaffen, teilte der Verlag mit. An der Spitze des "Sonntagsblicks" steht künftig Giery Cavelty. Katia Murmann wird neue Chefredakteurin Digital der "Blick"-Gruppe.
Iris Mayer, davor bei der dpa, und Peter Röthlisberger, Co-Chefredakteure "Blick"-Desk, verlassen den Angaben zufolge die "Blick"-Gruppe. Unternehmensangaben.
"Zaman". Die deutsche Ausgabe der regierungskritischen türkischen Zeitung ist am Mittwoch zum letzten Mal erschienen. Nach der von der türkischen Regierung im Juli verfügten "Zaman"-Schließung gebe es keine wirtschaftliche Basis mehr, sagte Kolumnist Süleyman Bag der dpa. Die Zeitung mit Firmensitz in Offenbach, die es seit 1990 in Deutschland gab, hatte ihre Redaktion 2011 nach Berlin verlegt.
"Zaman" ist aus der Hizmet-Bewegung des Predigers Fetullah Gülen hervorgegangen. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat Gülen für den Putschversuch Mitte Juli verantwortlich gemacht und in der Folge Zehntausende von Menschen verhaften lassen und aus dem Staatsdienst entfernt. Via dpa.