Branchennews in Kürze:
Schweglers Mediennotizen
"Das Morgenblatt" startet in Hamburg, ZDF Neo lässt "Schulz & Böhmermann" wieder ran, N24 setzt auf Friedman, BR wehrt sich gegen OBS.
Care Energy. Der Energieanbieter kündigt laut dem Branchendienst "Der neue Vertrieb" (DNV) eine neue Kaufzeitung für Hamburg an. Das "Morgenblatt" solle ab 6. Februar mit 50.000 Exemplaren Druckauflage täglich erscheinen, Kaufpreis: 70 Cent. "Horizont"-Autor Roland Pimpl berichtet, die Idee habe Care-Gründer Martin Richard Kristek mit einigen Medienmachern umgesetzt, die auch als Gesellschafter beteiligt sein sollen. Kristeks Tod mit 44 am vergangenen Wochenende könne den Start der neuen Tageszeitung allerdings um zwei Wochen verzögern.
Das "Morgenblatt" solle in der Care-Verlagstochter K Eins erscheinen, geleitet vom PR- und Marketingchef von Care Energy, heißt es. Als Chefredakteur ist laut DNV Andreas Wrede an Bord, der unter anderem das Männermagazin "GQ" geführt hat. Das Anzeigengeschäft übernimmt Martin Fischer, zuvor beim "Handelsblatt"-Vermarkter IQ.
Um Werbebuchungen werbe das Projekt mit Dumping-Preisen von 600 Euro pro Seite, berichtet "Horizont". Auf seiner Facebook-Seite zeigt Care Energy einen Stapel "Morgenblatt"-Exemplare.
ZDF Neo. Schickt Jan Böhmermann und Olli Schulz mit ihrer gemeinsamen Talkshow im März wieder auf Sendung. Zunächst sind dem Sender zufolge zehn Ausgaben des einstündigen Talkformats geplant. Start der neuen Staffel von "Schulz & Böhmermann" auf ZDF Neo ist am Sonntag, 5. März um 23.15 Uhr. Voraussichtlich ab dem Montag danach sollen die Folgen jeweils auch in der ZDF-Mediathek abrufbar sein, aber nicht wie bei Böhmermanns Show "Neo Magazin Royale" schon vor der Ausstrahlung.
Im vergangenen Jahr hatte es nur vier Folgen der Talkshow plus ein Best-Of gegeben. Das Konzept soll in der zweiten Staffel weitgehend unverändert bleiben. Dass die unkonventionelle Talkshow fortgesetzt werden soll, hatte das ZDF bereits im vergangenen Oktober mitgeteilt. Unternehmensangaben/dpa.
N24. Hat den Vertrag mit Michel Friedman vorzeitig bis 2019 verlängert. Friedman ist mit seinem Talk schon seit 2004 beim Springer-Nachrichtensender zu sehen. Auch die Reportage-Reihe "Friedman schaut hin" wird fortgesetzt. Unternehmensangaben.
ARD. Punktet mit Comedy. Die neue Serie "Frau Temme sucht das Glück" ist mit 4,36 Millionen Zuschauern ab 3 Jahren gestartet. Das war am Dienstagabend ab 20.30 Uhr der beste Wert. Der Gesamtmarktanteil lag bei 13,0 Prozent. Im Ersten war aber auch das Interesse an aktuellen Nachrichten groß: Die "Tagesschau" um 20.00 Uhr hatte 4,97 Millionen Zuschauer (15,3 Prozent), der "Brennpunkt" zum Verzicht des SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel auf die Kanzlerkandidatur 4,80 Millionen Gesamtzuschauer (14,4 Prozent).
Beim RTL-Dschungelcamp "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" sahen ab 22.15 Uhr 6,12 Millionen Zuschauer (29,5 Prozent Gesamtmarktanteil) zu, etwas weniger als am Abend davor. Alexander "Honey" Keen musste die Dschungelshow verlassen, als sechster der insgesamt zwölf Kandidaten. Unternehmensangaben/dpa.
Eurosport a). Der paneuropäische TV-Sender aus der Discovery-Familie hat in Deutschland mit seinen Übertragungen der Australian Open in Melbourne die Vorjahresquoten deutlich übertroffen. In der ersten Woche hatten insgesamt 5,11 Millionen zugeschaltet, dies waren 79 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Einen großen Anteil daran hatte auch die Analyse-Show "Matchball Becker" mit dem neuen Eurosport-Experten Boris Becker und Matthias Stach. Das Format sahen im gleichen Zeitraum mehr als doppelt so viele Zuschauer wie die vergleichbare Sendung 2016.
Eurosport b). Der Sender holt Birgit Nössing als neue Moderatorin und Sendergesicht für die Olympischen Winterspiele 2018. Sie ist seit 2011 als Newsanchor bei Sky Sport News HD tätig und schließt sich ab Februar dem deutschen Eurosport-Team an. Ihre Premiere dort findet bei der FIS Alpinen Ski-WM 2017 vom 6. bis 19. Februar in St. Moritz statt. Unternehmensangaben.
Sport 1. Verlängert mit dem Neustart "Warm-up – Die Fußballvorschau" von dieser Woche an den Fußballabend am Freitag. Jochen Stutzky, Hansi Küpper und Tobias Schimon liefern live ab 21.00 Uhr Infos und Statistiken zum aktuellen Spieltag. Dirc Seemann, Chefredakteur und Director Content von Sport 1, fasst das Sendekonzept so zusammen: "Mit unserer neuen Show bieten wir den Fans launigen Talk und schicken sie mit einem Wissensvorsprung ins Fußball-Wochenende." Unternehmensangaben.
BR. Hat eine Studie in Zweifel gezogen, nach der er informierende TV-Programminhalte vermehrt durch fiktionale Unterhaltung ersetzt. "Die Studie vergleicht teils Äpfel mit Birnen, einiges ist nicht nachvollziehbar", kritisierte der Leiter des Programmbereichs BR-Fernsehen, Andreas Bönte.
Die Untersuchung der Otto Brenner Stiftung in Frankfurt kam zum Ergebnis: "Der BR und auch der HR erzielen die mit Abstand niedrigsten Quoten für informierende Programminhalte und setzen vermehrt auf fiktionale Unterhaltung." Der BR widme an einem durchschnittlichen Programmtag nur 45 Prozent der Sendezeit den als informierend eingestuften Formaten wie Nachrichten und Magazinen. Er falle damit als einziger der bisher untersuchten Sender unter die 50-Prozent-Marke.
Bönte hielt dagegen, dass die Studie "vor allem eine quantitativ-statistische Auswertung nach selbst definierten Genres" vornehme. Unternehmensangaben/dpa.