- Tele 5 inmitten der Fernsehlandschaft setzt Kalkofe mit dem kleinen gallischen Dorf von Asterix und Obelix gleich, mit einem Senderchef, der in eine "Tasse voll Zaubertrunk" gefallen sei. Kalkofe: "Die Fernsehsender servieren auf einem Silbertablett vergoldete Kacke mit einer Kirsche drauf und verkaufen das als Kobe-Rind. Tele 5 ist anders: Die sagen einfach, dass es Kacke ist, und senden es trotzdem."

- Oliver Kalkofe ordnet Tele 5 ein. Der Sender hat längst auf die neue Referenzzielgruppe 20 bis 59 Jahre umgeschwenkt. Das mit der Zielgruppe 14-49 sei ohnehin nur eine Erfindung von RTL gewesen, die einfach alle Privatsenderübernommen hätten, "weil dort viele gesoffen und gekokst und wohl gedacht haben, dass sie das Alter eh nicht erleben". Und so lange diese Zielgruppe noch gelte, sei man ab 50 "der umkippende Sack Reis der Medienwelt in China". Mittlerweile wisse man aber, dass auch 50-Jährige noch ein Gehalt beziehen. Und die 14-Jährigen Teenies, denen man früher Einkaufsmacht bescheinigt habe, würden mit Hosen auf Halbmast nur mehr ächzen: "Gib misch Euro, Opfer!". Kalkofe weiter: Es könne schon sein, dass daneben das ZDF noch um die Zielgruppe der "80- bis 97-Jährigen" bemüht sei, aber alles in allem sei der Schritt hin zur Zielgruppe 20-59 sinnvoll. "Das ist immer noch Scheiße, aber klügere Scheiße", findet Oliver Kalkofe.

- Der Comedian setzt sich auch mit den kurzen Filmen zwischen den Filmen auseinander und findet den einen oder anderen Werbespot – auf seine ironische Weise – erwähnenswert. Die Carglass-TV-Kampagne erinnere ihn beispielsweise an einen "Vorlesewettbewerb bei Logopäden". Er möchte nicht die Tür öffnen, sollte Seitenbacher davorstehen. Beim Bratmaxe-Song würde Kalkofe gar am liebsten zum Killer werden.

- Über die neue "Qualität" des Fernsehens lässt sich Kalkofe aus. Für Castingshows würden Kandidaten im Jahr 2012 in der Schlange vor dem Arbeitsamt gesucht – je dicker, desto besser. "Bauer mit Frau" versuche, auch die letzten Randgruppen noch zu verkuppeln.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.