Aufbau eines Autorennetzwerks:
So prägt Tom Junkersdorf das Männermagazin "GQ"
Der neue "GQ"-Chefredakteur Tom Junkersdorf will das Condé-Nast-Männer-Lifestylemagazin "persönlicher" machen. Er baut auf Kolumnen namhafter Schreiber.
Boulevardkenner Tom Junkersdorf hat Ende 2016 beim Condé-Nast-Männer-Lifestyletitel "Gentlemen’s Quarterly" ("GQ") den langjährigen Chefredakteur José Redondo-Vega abgelöst. Nun drückt der Ex-Bauer- und Springer-Blattmacher dem Münchner Magazin seinen Stempel auf: Junkersdorf erweitert das Redaktionsteam um ein Netzwerk aus freien Autoren und Kolumnisten.
"Zu den prominenten Zugängen gehört Reinhard Haas, unter dessen Führung die deutschsprachige Ausgabe von GQ 1997 entstand und der bis 2006 Chefredakteur des Magazins war", teilt der Verlag am Mittwoch mit.
Während Rückkehrer Haas sich in seiner Kolumne "Bucket List" besondere Orte oder Ereignisse vorknöpft, die ein Mann einmal erlebt haben sollte, wird Alexander Stilcken (unter anderem "WamS") als neuer "GQ"-Kolumnist in "Stil mit Stilcken" Erlebnisse aus der Welt des Luxus schildern.
Außerdem wird der freie Neuzugang Stilcken als Redaktionsleiter die Sonderhefte der Marke verantworten, zu denen unter anderem das Supplement "GQ Luxury" zählt. Hier muss Ex-Redaktionsleiter Gordon Detels ersetzt werden, der das Haus im Frühjahr verlassen hat und für das zweimal jährlich erscheinende Mode-Sonderheft "GQ Style" sowie weitere Publikationen unter der Marke verantwortlich zeichnete.
Wer sonst noch für "GQ" schreibt
Die insgesamt sechs neuen und regelmäßigen Kolumnen, die "GQ"-Chefredakteur Junkersdorf nun einführt, umfassen auch Stücke zu Mode (Fashion Director Tobias Frericks und Style Editor Marco Rechenberg), Care (Beauty Director Constantin Herrmann), Food (Autor Peter Praschl) und Sex (Bloggerin Mimi Erhardt).
Zum weiteren Autorennetzwerk zählen Condé Nast zufolge Sven Michaelsen, der unter anderem für das "SZ Magazin" schreibt, der Sportjournalist Jan Mendelin sowie die Kunstagentin Jenny Falckenberg. Auch prominente Gastautoren hat "GQ" gefunden: So schreibt Produzent Nico Hofmann in der jetzt erscheinenden Juni-Ausgabe über die Bedeutung des US-Serienerfolgs "House of Cards" in der Ära Donald Trump.
Was sich ändern soll
Ex-"People"-Macher Junkersdorf zufolge soll "GQ" mit den Kolumnen "persönlicher" werden. Gleichzeitig solle der Titel, der mit einem steten Auflagenrückgang auf jetzt 88.459 Exemplare (verkaufte Auflage, IVW/Q1-2017) zu kämpfen hat, zum "journalistischen Treffpunkt für Kreative" werden.
Tom Junkersdorf wörtlich: "Wir wollen Designern, Entscheidern, Stylisten, Fotografen und Journalisten aus der ganzen Welt eine Plattform bieten und unsere Leser mit ihren Geschichten inspirieren."