SPD-Medienexperte Eumann gegen Werbung bei ARD und ZDF
Marc Jan Eumann, Vorsitzender der SPD-Medienkommission spricht sich für ein Werbeverbot bei den Öffentlich-Rechtlichen aus. Auch fordert er die Umschichtung der Rundfunkgebühren.
Der Vorsitzende der SPD-Medienkommission, Marc Jan Eumann, macht sich für eine Abschaffung der Werbung bei ARD und ZDF stark. In einem Gastbeitrag für das „Hamburger Abendblatt“ (Mittwochausgabe) spricht sich Eumann für die Abschaffung der Werbung in den öffentlich-rechtlichen Sendern nach der für 2013 geplanten Gebührenreform aus.
Eumann plädiert mittelfristig zudem für eine Umschichtung der Rundfunkgebühren. Auch Lokalzeitungen könnten beispielsweise von den Gebühren profitieren.
Gegenüber W&Vonline betonte Eumann, dass die Frage, wie man in Zukunft Vielfalt sichern und bezahlen könne, für ihn "das wichtigste medienpolitische Thema" sei. "Dazu gehört eben auch, die Frage und damit zugleich in Frage zu stellen, ob es angesichts des sich verändernden Nutzungsverhaltens nur einen Empfänger der Rundfunkgebühr geben soll."
Das Thema, so Eumann, sei auch innerhalb seiner Partei strittig. "Meine Position ist, dass wir ein solches Modell nicht ausschließen sollten." Von heute auf morgen müsse diese medienpolitische Frage jedoch nicht beantwortet werden. Sie gehöre jedoch auf jeden Fall auf die Tagesordnung.
Eine Auflösung der Gebühreneinzugs-Zentrale GEZ lehnt Eumann dagegen ab. Der medienpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Burkhardt Müller-Sönksen (FDP), hatte die Auflösung vor kurzem vorgeschlagen und behauptet, Deutschland habe den teuersten öffentlich-rechtlichen Rundfunk der Welt. Eumann betonte, Deutschland liege im Mittelfeld der Europäischen Union, wenn man den Anteil der Gebühren am Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner zum Maßstab nehme.