"Wir erreichen damit auch ohne ein Joint-Venture unser Ziel, den Print-Vertrieb fit für die Zukunft zu machen."

Für Springer und Funke scheinen die Vertriebspläne weniger schwer zu wiegen als die gemeinsame Vermarktung, die die Partner im Frühsommer 2015 nach zwei Jahren Ringen mit dem Kartellamt durchgebracht und als Media Impact installiert hatten. Das grüne Licht der Bonner Behörde erwirkten Springer und Funke damals mit der strikten Trennung von regionaler und nationaler Vermarktung. Einen Zusammenschluss auch beim regionalen Anzeigenverkauf hätte das Kartellamt nicht durchgewunken. 

Springer hatte im Juli 2013 für 920 Millionen Euro mehrere Tageszeitungen ("Berliner Morgenpost", "Hamburger Abendblatt"), Frauenzeitschriften ("Bild der Frau") und TV-Zeitschriften ("Hörzu", "TV Digital") an die Essener Funke-Gruppe ("Westdeutsche Allgemeine Zeitung", "Gong") verkauft. Allein der Transfer der Titel wurde nur unter Auflagen gewährt, ein weiteres Kapitel war die gemeinsame Vermarktung, für die - ebenso wie ursprünglich für den Vertrieb - ein Joint-Venture gegründet werden sollte. 


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.