Schon im Mai 2007, als der Enorm-Verlag bei der Börsen- und Finanzaufsicht BaFin ein Verkaufsprospekt anmelden musste, hatte sich die prekäre Finanzlage des Unternehmens offenbart: Wirtschaftsprüfer hatten  dem Verlag testiert, er sei mit über 1,6 Millionen Euro rechnerisch überschuldet. Mittlerweile belaufen sich die nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbeträge auf knapp 6,3 Millionen Euro im Jahr 2011. Nur über die Ausgabe immer neuer Medienbriefe konnte der Verleger den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten und die hohen Renditen der Anleger bedienen.

Die „Osnabrücker Sonntagszeitung“  ist nach eigenen Angaben die größte Anzeigenzeitung in ihrem Verbreitungsgebiet. Sie wird in einer Auflage von rund 240.000 Exemplaren in der Stadt Osnabrück und im Umland verteilt. (jup/fze)


Autor: Judith Pfannenmüller

ist Korrespondentin für W&V in Berlin. Sie schaut gern hinter die Kulissen und stellt Zusammenhänge her. Sie liebt den ständigen Wandel, den rauhen Sound und die thematische Vielfalt in der Hauptstadt.