Studie: Nur jeder vierte Mittelständler will mehr werben
Investitionen in klassische Kommunikationsmaßnahmen werden bei Mittelständlern eher weniger der entscheidende Treiber für den Aufschwung nach der Krise sein, sagt eine Commerzbank-Studie.
Werbung wird bei Mittelständlern wohl eher weniger der entscheidende Treiber für den Aufschwung nach der Krise sein. So kommentiert die Commerzbank ein Ergebnis ihrer aktuellen Mittelstandsumfrage. Nur jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) spricht Investitionen in Werbung eine hohe Bedeutung zu. Für die Erhebung wurden von TNS Infratest zwischen November 2009 und Januar 2010 bundesweit über 4.000 mittelständische Unternehmer aus unterschiedlichen Branchen befragt.
Andere Maßnahmen, die zum Teil aber mit Werbemaßnahmen in Verbindung stehen dürften, erscheinen den Befragten als wirkungsvoller. 69 Prozent der Unternehmen wollen nach der Krise verstärkt neue Kunden gewinnen und 61 Prozent die Bestandskunden mehr pflegen als bisher. Ein Mittel zum Zweck ist dabei, die Service- und Beratungsqualität zu steigern (59 Prozent). Das gilt ganz besonders für den Einzelhandel, hier sind es sogar 74 Prozent. Noch nicht ganz einig ist sich der Mittelstand, ob eher eine Diversifizierung (48 Prozent) oder eher eine Konzentration (35 Prozent) der Produktpalette künftigen Markterfolg beschert. 57 Prozent wollen neue Produkte einführen.
Ebenfalls interessant: 38 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass sie im Zuge der Wirtschaftskrise ihre strategische Ausrichtung grundlegend oder zumindest in wesentlichen Eckpunkten verändert haben oder verändern werden. Diese Veränderungen waren nach Angabe der Befragten oft auf strukturelle Herausforderungen zurückzuführen. 41 Prozent aller mittelständischen Unternehmen wollen nach der Krise verstärkt auf ihre Profitabilität achten. Dabei werden für knapp die Hälfte der Unternehmen Kostensenkungen bei Zulieferern wichtiger als vorher. Ein weiterer Trend ist, die Geschäfte langfristig auf möglichst gesicherte Grundlagen zu stellen – 40 Prozent der betriebe wollen zukünftig enger mit anderen Unternehmen kooperieren, 33 Prozent ihre Umsätze durch langfristige Liefer- und Zulieferverträge absichern.