Studie: Springer und Co. werden dominanter
Im Tageszeitungsmarkt geht die Konzentration der Medien unverändert weiter. In den ersten drei Monaten 2012 wurden mehr als die Hälfte der Tageszeitungen von nur zehn führenden Verlagsgruppen herausgebracht.
Im Tageszeitungsmarkt geht die Konzentration der Medien unverändert weiter. In den ersten drei Monaten 2012 wurden mehr als die Hälfte der Tageszeitungen von nur zehn führenden Verlagsgruppen herausgebracht - insgesamt 58,8 Prozent. 2010 lag der Wert noch bei 58.1 Prozent. Die Top 5 produziert allein 44,2 Prozent der Tageszeitungsauflagen. Das zeigt eine Untersuchung des Formatt-Instituts, die die "Media Perspektiven" veröffentlicht hat.
Studienautor Horst Röper äußert sich gegenüber der Zeitschrift kritisch zu der Entwicklung: "Die Beziehungen zwischen den großen Marktteilnehmern werden immer enger." Die seit der letzten Studie 2010 getätigten Zu- und Verkäufe beträfen vor allem Regionalzeitungen und hätten die Tendenz zur Kettenbildung weiter verstärkt. Sinkende Auflagen und Werbeeinnahmen gefährden die wirtschaftliche Basis des Zeitungsjournalismus seit längerem. Die Vielfalt des Angebots würde durch die Entwicklung bedroht. Dazu trügen auch die Forderung der Verleger nach Erleichterung von Fusionen bei.
Wegen der Zu- und Verkäufen der vergangenen zwei Jahren ist das Ranking der größten deutschen Verlage erheblich durcheinander gewirbelt worden: Der größte deutsche Tageszeitungsverlag bleibt Axel Springer, es folgt die Verlagsgruppe Stuttgarter Zeitung/Die Rheinpfalz/Südwestpresse und die Verlagsgruppe WAZ. Die Holtzbrinck-Gruppe ist nach mehreren Verkäufen nicht mehr unter den größten 10. Dafür ist erstmals die Gruppe um die "Augsburger Allgemeine" aufgestiegen, die jetzt Rang 8 einnimmt. Die Verlagsgruppe Madsack hat die Ippen-Gruppe von Rang 5 verdrängt. Die FAZ-Gruppe ist von Rang 7 auf Rang 9 zurückgefallen.