Seitdem bemühen sich Piel, Wilhelm und Marmor um politische Schadensbegrenzung. „Die ARD ist nach wie vor bereit, weiter zu verhandeln und wird dazu das Gespräch suchen“, erklärt eine Sprecherin von ARD-Intendantin Piel. Auch BR-Chef Wilhelm und ZDF-Intendant Thomas Bellut erklärten öffentlich, die Hoffnung auf eine Einigung mit den Verlegern noch nicht aufgegeben zu haben.

Boudgoust betont in seinem Statement gegenüber W&V zwar die Einigkeit der ARD-Intendanten. Dennoch ist seine Wortmeldung ein entschiedenes „Ja, aber“.  Dem SWR-Chef ist „wichtig, für begriffliche Klarheit zu sorgen“. Er nennt in diesem Zusammenhang  Knackpunkte, die wohl zur Ablehnung des vorliegenden Text-Entwurfs geführt haben: „ Unsere Internetangebote sind juristisch legitimiert durch die Telemedienkonzepte, die von unseren Gremien einem umfangreichen Dreistufentest unterzogen worden sind. Deshalb kann eine Vereinbarung mit den Verlegern keinen rechtsverbindlichen Charakter haben, wohl aber kann sie medienpolitisch wirken. Auch das ist Konsens in der Runde der Intendanten“, so Boudgoust. „Und dass das ZDF schließlich mit von der Partie sein muss, dass es wenig Sinn macht, eine isolierte Vereinbarung nur auf ARD-Ebene zu treffen, – auch darüber herrscht zwischen uns Einigkeit."


Autor: Thomas Nötting

ist Leitender Redakteur bei W&V. Er schreibt vor allem über die Themen Medienwirtschaft, Media und Digitalisierung.