AT&T-Expansionspläne:
Time Warner vor der Übernahme mit Top-Zahlen
Es ist ein Zeichen dafür, dass die Strategie von AT&T - auf Content zu setzen - die richtige ist: Übernahmekandidat Time Warner legte jetzt starke Quartalszahlen vor.
Es ist ein Zeichen dafür, dass die Strategie von AT&T - auf Content zu setzen - die richtige ist: Übernahmekandidat Time Warner legte jetzt starke Quartalszahlen vor. Dank Kinohits wie "Suicide Squad", beliebter TV-Serien wie "Game of Thrones" und "The Big Bang Theory" und boomender Berichterstattung zum US-Wahlkampf klingeln bei dem Medienkonzern die Kassen. Das Unternehmen hob am Mittwoch den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr an, nachdem die Zahlen für das dritte Quartal deutlich besser als erwartet ausfielen.
Der Umsatz kletterte verglichen mit dem Vorjahreswert um 9 Prozent auf 7,2 Milliarden Dollar (6,5 Mrd. Euro), wie der US-Unterhaltungskonzern mitteilte. Der Überschuss nahm von 1,0 auf 1,5 Milliarden Dollar zu. Die Ergebnisse übertrafen die Prognosen der Analysten deutlich. Time Warner stellt nun für 2016 einen bereinigten Gewinn zwischen 5,73 und 5,83 Dollar je Aktie in Aussicht.
In fast allen Sparten sprudelten die Erlöse - das Filmstudio Warner Bros verbuchte ein Umsatzplus von sieben Prozent, der Bezahlsender HBO ("Game of Thrones") wuchs um vier Prozent. Die TV-Tochter Turner, über die Time Warner an dem Unterhaltungskanal TNT ("The Big Bang Theory") und dem stark vom US-Wahlkampf profitierenden Nachrichten-Flaggschiff CNN beteiligt ist, legte um neun Prozent zu. CNN landet gar - einer Ipsos-Studie zufolge - an der Spitze der internationalen Nachrichtensender. Weltweit erreiche der Kanal via TV und Online 36 Prozent der Topverdiener und liege damit deutlich vor BBC (27 Prozent), Sky News (24 Prozent), Euronews (20 Prozent) und Al Jazeera English (10 Prozent).
Time Warner hatte Ende Oktober eine Einigung mit AT&T erzielt - das Unternehmen wird für 109 Milliarden Dollar an den US-Telekom-Giganten verkauft. Die Übernahme soll bis Ende 2017 vollzogen werden, allerdings gibt es wegen der geballten Marktmacht der beiden Konzerne erhebliche kartellrechtliche Bedenken. Sollte der Deal zustande kommen, so wäre es die bislang mit Abstand größte Unternehmensübernahme 2016. (W&V/dpa)