Sein Heimatschutzberater Thomas Bossert sagte in einer Fernseh-Talkshow kurz danach auf eine Frage zum Prügel-Video: "Er ist ein aufrichtiger Präsident, und er drückt sich aufrichtig aus." 

Trump selbst setzte wenige Stunden später  bei Twitter noch einen drauf: Die Lügenpresse wolle ihn und seine Anhänger mundtot machen - das werde er nicht zulassen. "Ich bin Präsident - und sie nicht", erklärt er in einem Video-Clip, der am Samstag bei seiner Rede in Washington aufgenommen worden war. Darin zählte der Präsident seine Erfolge und Ziele vor einem begeisterten Publikum auf: Er setze sich durch in Handel, Wirtschaft, Gerichtsbarkeit, beim Recht auf Waffenbesitz, er tue etwas für das Militär und die Kriegsveteranen und werde Einreise-Minusrekorde durch Grenzsicherung erzielen, sagte Trump am 1. Juli im Kennedy Center in Washington.

Der Sender und Moderator Brian Stelter stuften das Video als Aufruf zur Gewalt gegen Reporter ein.  "Wir werden weiter unseren Job machen. Er sollte anfangen, den seinen zu tun", schlug CNN vor.

CNN teilte außerdem mit, der Konzern Twitter habe auf Anfrage erklärt, dass Trumps Tweet nicht gegen die Nutzungsregeln verstoße. Der Clip zeigt die Montage eines Auftritts Trumps beim Wrestling 2007, die Szene ist gestellt.

Der Sender aus Atlanta hatte vor einer Woche einen umstrittenen Beitrag zurückgezogen, in dem es um Wirtschaftsbeziehungen zwischen Trump-Vertrauten und Russland gegangen war. Vom Inhalt distanzierte CNN sich nicht, erklärte aber, der Beitrag entspreche nicht den redaktionellen Standards von CNN. Drei Journalisten mussten den Nachrichtensender verlassen.

Erst Ende vergangener Woche hatte sich Donald Trump die Moderatoren der MSNBC-Show "Morning Joe" vorgeknöpft. 


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.