Forderung nach mehr staatlicher Unterstützung

Die Zustellkosten für die Verlage belaufen sich jährlich auf rund 1,36 Milliarden Euro. Laut Schickler werden die Kosten weiter ansteigen und 2025 bei etwa 1,77 Milliarden Euro liegen. Demgegenüber sinken die Einnahmen der Verlage seit Jahren. Die Mitglieder des Deutschen Bundestags hätten die gesellschaftspolitische Relevanz der flächendeckenden Versorgung mit Zeitungen zwar grundsätzlich erkannt. Die im Bundeshaushalt erstmals errichtete Förderung in Höhe von nicht einmal einem Cent pro ausgetragenem Zeitungsexemplar stehe nach Ansicht des BDZV jedoch in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Problem. Denn: Die Zustellung eines Exemplars verursacht Kosten von durchschnittlich 45 Cent.

"Als systemrelevante Infrastruktur sichert die Zeitung die mediale Grundversorgung der deutschen Bevölkerung," sagt Wolff. Wie wichtig dies ist, sei gerade in der Corona-Krise wieder deutlich geworden. Eine nachhaltige Unterstützung des flächendeckenden Zugangs zu gedruckten Zeitungen sollte den handelnden Politkern nicht weniger förderwürdig sein als die der Computerspiele- oder Filmindustrie, so Wolff. Zum Vergleich: Letztere erhalten jährlich insgesamt knapp 250 Millionen Euro Unterstützung vom Staat – laut BDZV 22 Mal so viel, wie es für die Unterstützung der Zeitungszustellung vorgesehen ist.


Manuela Pauker
Autor: Manuela Pauker

ist bei W&V Themenverantwortliche für Media und Social Media; zwei Bereiche, die zunehmend zusammenwachsen. Die Welt der Influencer findet sie ebenso spannend wie Bewegtbild - als echter Serienjunkie ist sie sowohl im linearem TV als auch im Streaming-Angebot intensiv unterwegs. Ein echter Fan von Print wird sie aber trotzdem immer bleiben.