Sollte ein Foto nicht zur Verfügung stehen oder ist ein bestimmtes Motiv gefragt, können Journalisten eine ortsgebundene Anfrage an Fotografen stellen und die Bilder innerhalb von wenigen Minuten erhalten. Die "WAZ" hat auch schon Testballons steigen lassen: Die Zeitung bezog Fotos von Kaffeetassen. In wenig mehr als zwei Stunden erhielt die "WAZ" nach eigenen Angaben über 2000 Fotos von Scoopshot-Nutzern. Insgesamt wurden auf diese Anfrage über 26.000 Fotos angeliefert. Auch die Erfassung der Straßenschäden, die das unfreundliche Winterwetter in den letzten Monaten hinterlassen hat, liegt im Scoopshot-Bestellordner. Nutzer werden von der "WAZ" dazu aufgefordert, Bilder von den Schlaglöchern in ihrer Gegend zu machen und damit den Nachrichtenredakteuren Informationen über den Ernst der Lage zu verschaffen. Die Motive würden zusammen mit einem Artikel in Druckversion und online veröffentlicht, heißt es. "Wir wollten näher an der Realität unserer Leser sein und wir freuen uns, dass uns die Fotos unserer Leser einen Einblick in ihr Leben ermöglichen", erklärt Oliver Multhaup, geschäftsführender Direktor der WAZ NewMedia.

Übrigens: Die Kontaktdaten der Fotografen stehen den Journalisten zur Verfügung - wenn nötig könnten sie so auch einen Augenzeugenbericht erhalten, versichert Scoopshot. Ein eigenes Korrespondentennetz wird damit immer weniger gebraucht ...


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.