Außerdem entschied sich der Sender dafür, dass die Ausstrahlung der Stunksitzung heute um 22.15 Uhr sowie alle geplanten Karnevalssendungen im WDR Fernsehen in den kommenden Tagen entfallen.

Der öffentlich-rechtliche Radiosender WDR4 hatte bereits am Vormittag sein Musikprogramm geändert, das unter dem Motto "Karneval hoch 4" angekündigt war. Stattdessen liefen unter anderem Oldies. Ein Moderator begründete die Umstellung mit dem Angriff auf die Ukraine.

Der private Sender Radio Köln hatte noch früher sein Programm umgeworfen und schon ab 8 Uhr morgens keine Karnevalsmusik mehr gespielt. "Wir können nicht über den Krieg berichten und drumherum Karnevalsmusik senden", sagte Chefredakteurin Claudia Schall der Deutschen Presse-Agentur. Auch Radio Köln hatte nach eigenen Angaben geplant, von 6.00 Uhr bis Mitternacht Karnevalsmusik zu spielen. Der Kölner Lokalsender gehört zum Verbund Radio NRW. Dessen Sender haben auch ihr nachrichtliches Programm geändert. Am Vormittag sollte es eine monothematische Sendung zum Angriff auf die Ukraine geben, danach stündliche Updates, so eine Sprecherin. Auch die Comedy-Blöcke wurden bis zunächst 16.00 Uhr gestrichen.

Unter der Überschrift "Wie wir über Krieg und Karneval berichten" meldeten sich am Donnerstag auch die Chefredaktionen der Kölner Tageszeitungen "Stadt-Anzeiger" und "Express" zu Wort. In einem gemeinsamen Statement - die Zeitungen gehören beide zur Mediengruppe DuMont - hieß es: "Der Karneval wird in der Berichterstattung von Kölner Stadt-Anzeiger und Express heute und in den nächsten Tagen eine Rolle spielen. Es ist unsere Aufgabe, abzubilden, was in der Welt und in der Region geschieht. Der Angriff auf die Ukraine ist das Ereignis, das nachrichtlich alle anderen bei weitem überstrahlt. Wir werden ihm größtmöglichen Raum in unserer Berichterstattung geben.»"