Kann auch Comedy Central profitieren, das als Kanal für lustige US-Serien auf den ersten Blick mit MTV weniger gemein hat?

Sogar sehr. Bei Comedy Central verzeichnen wir in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen sogar ein Plus von 23 Prozent bei den Marktanteilen.

Mit dem Quoten-Plus einher dürften Zuwächse bei den Werbeerlösen der frei empfangbaren Sender gehen. Können Sie das kompensieren, was durch MTV als Werbeumfeld verloren gegangen ist?

Größtenteils, aber nicht im vollen Umfang. Damit haben wir aber auch gar nicht gerechnet. Mit MTV erzielen wir neue und zusätzliche Erlöse aus dem Abo TV-Geschäft. Viva, Comedy Central und Nickelodeon laufen ebenfalls erfreulich und entsprechend unserer Erwartungen.

Im Frühjahr haben Sie erst einmal einige Mitarbeiter im Verkauf verloren. Wie ist das Team jetzt aufgestellt?

Auch unseren Sales Bereich haben wir dem neuen Gesamtportfolio entsprechend angepasst. So hat Mark Specht im September als Vice President Ad Sales GSA die Verantwortung für den gesamten deutschsprachigen Raum übernommen. André Mendo, Sales Director Viacom Brand Solutions, hat im Oktober zusätzlich die Vermarktungsverantwortung für den Kinder- und Familiensender Nickelodeon übernommen. Des Weiteren ist Sabrina Higgen zum Group Account Director aufgerückt. Und wir freuen uns über Neuzugänge wie Robin Karakash. Er verantwortet seit Juli den Bereich Brand Solutions. Insgesamt eine sehr stimmige Sache, ein hervorragend funktionierendes Team.

Zum TV-Jahr 2012 – wie geht es weiter?

Wir haben mit der neuen Strategie einen klaren Leistungszuwachs über das ganze Senderportfolio hinweg erzielt. Den gilt es zu erhalten und weiter auszubauen. Diese Zielsetzung gilt natürlich für all unsere Geschäftsbereiche wie Mobile, Consumer Products, Pay-TV und Interactive.

Mit dem Wechsel von MTV ins Pay-TV haben Sie 2011 für Schlagzeilen gesorgt. Welcher Hammer fällt 2012?

(Lacht.) Keiner. Oder nur ein kleiner. Wir verstärken unsere Ausrichtung auf unser weltweites Netzwerk und werden Anfang des Jahres in Viacom International Media Networks umfirmieren. Dadurch wird die globale Strategie mit allen Brands sichtbarer. Viacom richtet sich darauf aus, die Stärken als Global Player weiter auszubauen - und wir können so besser innerhalb des Netzwerks agieren und Synergien nutzen. So wird auch deutlich: Wir sind viel mehr als MTV.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.