Wirbel um N24: Medienaufsicht lädt zum Showdown nach Berlin
ProSiebenSat.1-CEO Thomas Ebeling soll sich beim diesjährigen DLM-Symposium dazu äußern, wie sich die Senderfamilie die Zukunft der Nachrichten und die des News-Senders N24 vorstellt.
Um die Qualitätsanforderungen an das private TV im Allgemeinen und um die Zukunft von N24 im Speziellen geht es am 10. März, wenn die Medienwächter zum diesjährigen DLM-Symposium nach Berlin einladen. In der Landesvertretung Baden-Württembergs soll sich der Vorstandsvorsitzende der Krisen geplagten Senderfamilie ProSiebenSat.1, Thomas Ebeling, der Kontroverse stellen, in der die Medienregulierer mehr Qualität fordern. Der TV-Manager hat Ende 2009 mit Äußerungen zum Nachrichtensender N24 eine heftige Debatte zu den Anforderungen an das private Programmangebot losgetreten. Der Konzern überdenkt nach Umsatzeinbußen im klassischen Werbegeschäft, wie N24 künftig finanziert oder der Sender gar verkauft werden könnte.
Anlässlich der Einladung betont Thomas Langheinrich, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten DLM), einmal mehr: "Private Veranstalter dürfen sich nicht auf ihre Rolle als Wirtschaftsunternehmen zurückziehen.“ Er weist darauf hin, dass die DLM in den kommenden Wochen Vorschläge erarbeiten wolle, wie die besondere Rolle des privaten Fernsehens in der Gesellschaft besser verankert werden könne. Längst, so ist zu hören, sitzt eine Arbeitsgruppe der Medienwächter an einem Konzept, dessen Vorschläge in die Diskussionen zu künftigen Rundfunkstaatsverträgen einfließen sollen. Ein Thema, das auch im Kontakter-Blog thematisiert wird. Beim DLM-Symposium am 10. März will Langheinrich auch darüber diskutieren, ob "Anreizsysteme" sicherstellen können, dass die Sender ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen nachkommen. Dabei stehen Vorschläge des Privatfunkverbands VPRT von Tobias Schmid (RTL) und Annette Kümmel (ProSiebenSat.1) zur Diskussion.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt des DLM-Symposiums ist die Frage, wie vor allem junge Leute ihren Medienkonsum zwischen TV und Internet organisieren. Welche Programmformate Zukunft haben oder ob Deutschland angesichts von Konvergenz und Krise eine neue Medienordnung braucht, wird die Medienwächter ebenfalls beschäftigen.