Zum Weltfrauentag: "Bild" will ohne Frauen auskommen
Mit einem Experiment will "Bild" der Frage nachgehen, wie sich das Blatt verändert, wenn die weibliche Expertise fehlt: Zum Weltfrauentag am 8. März gibt Springer allen Frauen in der Redaktion frei.
Mitten in der Frauenquoten-Diskussion startet "Bild" ein Experiment zum Weltfrauentag: Am 8. März gibt Axel Springer allen Frauen in der Redaktion frei. Die "Bild"-Zeitung sowie bild.de werden am Donnerstag ausschließlich in Männerhand sein. Auf mehr als 300 Frauen wird die Redaktion verzichten - von den weiblichen Führungskräften, über Foto- und Textredakteurinnen bis hin zu den IT-Spezialistinnen. Bild.de begleitet die Aktion den Tag über live, in der Freitagsausgabe der Zeitung wird ebenfalls dokumentiert, wie der Redaktionstag ohne Frauen verlaufen ist.
"Es geht uns bei diesem Experiment um die Frage, wie sich 'Bild' verändert, wenn von einem Tag auf den anderen die Kreativität und die Professionalität von Frauen fehlt", sagt "Bild"-Vizechefredakteurin Marion Horn. "Und natürlich sind wir 'Bild'-Frauen auch neugierig, wie kreativ 'unsere' Männer mit dieser Situation umgehen und wie viel Panik ausbricht, wenn ein wichtiger Teil der Belegschaft nicht da ist."
Die Idee zu der Aktion sei "während einer intensiven Diskussion im Team entstanden", erzählt Chefredakteur Kai Diekmann und betont, wir dächten viel zu selten darüber nach, "dass es auf unserer Welt - und selbst in unserem Land - keine Selbstverständlichkeit" sei, dass Männer und Frauen gleichberechtigt zusammenarbeiten.
Vor sechs Jahren, zum Weltfrauentag 2006, hatte es bei Springer das Gegenexperiment gegeben: Damals entstand die "Bild" ausschließlich durch Frauen in der Zentralredaktion. Das Ergebnis sehen Sie rechts.