Mit dem Social Web wuchsen die sozialen Gräben

"Unternehmen, die Online-Anzeigen kaufen, müssen erkennen, dass unsere digitale Welt Auswirkungen auf die echte Welt hat, auf unsere kollektive Gesundheit, unsere Demokratien, die Art und Weise, wie wir mit anderen interagieren und wie wir Informationen verbreiten und ihnen vertrauen", so Harry weiter. Man sollte es nicht als Zufall sehen, dass während des Aufstiegs von Social Media zeitgleich auch die Gräben zwischen den Menschen immer größer wurden. Es seien die Algorithmen und Recommentation-Tools von Social-Media-Plattformen, die zu einer Radikalisierung und einem Extremismus führten, die es ohne sie nicht gegeben hätte. 

"Wir brauchen eine bedeutende digitale Reform", fordert Harry. Dabei seien Politik und Regulatoren wichtig. Doch könne man nicht nur darauf warten, dass sie die nächsten Schritte gehen. "Das ist ein Moment für Unternehmen in der ganzen Welt - Unternehmen mit Geschäfts- und Werbestrategien, die direkt auf digitalen Plattformen beruhen - sich zu überlegen, wie sie Reformen vorantreiben könnten. Denn zum ersten Mal in der Geschichte würden die digitalen Werbeumsätze die von klassischen Medien überholen. Doch die Richtlinien, denen Werbungtreibende folgen, wenn sie beispielsweise Werbespots im Fernsehen platzieren, würden für Online-Kanäle nicht gelten. Die Online-Werbewelt sei noch immer mehr oder weniger ein gesetzesfreier Raum. 

Daher sei es von großem Wert, wenn Werbungtreibende mit an den runden Tisch kämen, um nach Lösungen zu suchen, die digitale Communities stärken und dabei ihre freie und offene Natur schützen. Dass die Global Alliance for Responsible Media (GARM) sich verpflichtet hat, Standards und Definitionen in Bezug auf Hate Speech zu entwickeln, sei ein guter Schritt in die richtige Richtung. Doch sei es erst der Anfang. "Unsere Hoffnung ist, dass dies der Beginn einer Bewegung ist", so der Herzog von Sussex.


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Autor: W&V Redaktion

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