In-House-Lieferung:
Zalando und belgische Post testen smarte Türtechnologie
Zalando möchte Online-Shopping noch nutzerfreundlicher machen: Mit der Smart-Home-Technologie können Kunden Pakete in Abwesenheit zu Hause zustellen und abholen lassen.
Nie mehr eine Paketlieferung verpassen: Der Online-Händler Zalando und die belgische Post BPost haben die In-Home-Lieferung und -Abholung für Zalando-Kunden getestet. 90 Prozent der Teilnehmer wollen den Service demnach auch weiterhin nutzen.
In einer ersten Testphase wurden zunächst 750 Online-Käufer gefragt, ob sie den Service ausprobieren wollten: 50 Prozent der Teilnehmer gaben an, sich eine In-Home-Lieferung vorstellen zu können und sich damit wohl zu fühlen. Anschließend wurden die teilnehmenden Haushalte mit einer so genannten "Smart Doorlock" und "Smart Doorbell" ausgestattet. Mit Hilfe dieser Technologien können Kunden ihre Tür aus der Ferne öffnen und so Postzustellern Zugang zu ihrem Zuhause ermöglichen.
Und so funktioniert es
Bei der Ankunft läutet der Postbote also zunächst an der "Smart Doorbell", die mit dem Telefon des Kunden verbunden ist. Der Kunde identifiziert den Kurier und öffnet die Haustür per Smartphone. Der Postbote schiebt das Paket in das Haus und schließt die Tür. Kunden können den gesamten Prozess aus der Ferne per Video-Übertragung verfolgen und mit dem Zusteller interagieren und können den Zugang zum Haushalt jederzeit verweigern.
Laut Zalando sind die teilnehmenden Haushalte von der Nutzung der Technologie überzeugt: 90 Prozent der Kunden gaben nach Ablauf der zweiten Testphase an, In-Home-Zustellungen auch nach dem Test weiter nutzen zu wollen. Denn: Sobald die Hardware installiert war und die Teilnehmer den Service nutzten, verschwand die anfängliche Skepsis zugunsten des höheren Komforts bei Lieferungen und Abholungen. Um das Vertrauen zu den Kunden zu stärken, informierte Zalando die Teilnehmer deshalb kontinuierlich über die verschiedenen Phasen ihrer Lieferung.
Offenes System
Für Remko Bakker, Business Development Manager bei Zalando, lag der Fokus des Tests aber auch hauptsächlich auf Emotionen, und nicht auf der Technologie: "Wenn wir an den Beginn des E-Commerce in den 90er-Jahren zurückdenken, mussten zuerst die Herzen und Köpfe gewonnen werden, bevor die breite Öffentlichkeit etwa Online-Kreditkartenzahlungen wirklich akzeptierte. Eine ähnliche Entwicklung werden wir bei der Smart-Home-Technologie erleben." Bakker prophezeit der Technologie eine große Zukunft: "Für uns bei Zalando war es interessant zu sehen, dass die Teilnehmer, die einmal begonnen hatten das System zu nutzen, sich darin verliebt haben. Sie nutzten es nicht nur für Zalando-Pakete, sondern auch für andere Lieferungen. Und genau da wollen wir hin: zu einem offenen System, in dem alle Arten von Lieferungen akzeptiert werden."
Bis zur Markteinführung der Technologie, wird es aber vermutlich noch einige Zeit dauern, denn die Smart-Home-Technologie hat von Natur aus eine hohe Eintrittsbarriere: Nicht jeder Haushalt verfügt über eine Tür, mit der die Technologie kompatibel ist, oder ist bereit dazu, entsprechend aufzurüsten. Zudem nahmen bislang nur Haushalte ohne Haustier teil.