Offenbar ist Collins' Herangehensweise beim Thema Ehemänner ähnlich der zum Thema Mobilfunkanbieter. "Heute ist es leichter als je zuvor, zu wechseln", sagt sie. "Darum, Schätzchen: Wenn sie dich nicht befriedigen - dann lass sie verschwinden."

Im Spot spricht Collins hier von "ghosting", das ist die englische Bezeichnung für ein Phänomen im digitalen, mobilen Zeitalter: Es bezeichnet, dass jemand, der einem vermeintlich nahestand, einfach verschwindet - ohne Textnachricht, Anruf, Erklärung.

Wen Joan Collins ghostet? Kevin Bacon. Dieser sehr sehr kurze Moment im Spot bei Sekunde 19 zeigt, dass die Diva den Anruf des Schauspielkollegen ignoriert (Bild rechts).

Ein Seitenhieb von Three auf die Konkurrenz: Bacon hat mehrere Spots für den britischen Mobilfunkanbieter EE gedreht.

Wettbewerber Three macht mit seiner Kampagne darauf aufmerksam, dass sich die Regeln für das Wechseln zwischen Mobilfunknetzen in Großbritannien vereinfacht haben: Mobilfunkkunden bekommen nun den Code, den sie zum Umschalten der Netze benötigen, indem sie einfach eine kostenlose Textnachricht senden - angeblich klappt der Wechsel dann innerhalb eines Arbeitstages.

Collins ist eine beinah so schillernde Figur wie die tanzenden Ponys, mit denen Three vor gut sechs Jahren erstmals für Aufsehen sorgte. Die meist skurrilen Kampagnen (zum Beispiel Cat-Content) verbreiteten sich gut im Netz.

Diesmal ist der Auftritt von Three deutlich klassischer. Aber die mutige Wahl des Testimonials, die kleinen Details - bis hin zum Bacon-Emoji - und die Botschaft, im Spot der Diva Collins auf den Leib geschrieben, sind eine runde Sache.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.