Als da wären?

Viele Errungenschaften im sozialen Bereich: dazu gehören unsere flexiblen Teilzeit-Arbeitsmodelle, der Familienservice, der die Kinderbetreuung aber auch das immer wichtiger werdende Thema "Elder Care" umfasst, Sportangebote für die Mitarbeiter und letztlich individuelle Unterstützungsmaßnahmen einzelner Mitarbeiter. Das Thema Work-Life-Balance ist gerade für Agenturbeschäftigte besonders wichtig.

Vor Wettbewerbspräsentationen heißt es für die Kreativen regelmäßig: Überstunden schieben ohne Ende. Wie bekommen Sie das bei BBDO in den Griff?

Mit einem Freizeitausgleich für die Beschäftigten. Überstunden waren und sind natürlich immer ein Thema. Ausbezahlt werden die Überstunden bei uns aber nicht. Uns geht es da vor allem um die Gesundheit der Mitarbeiter. Deshalb legen wir eher großen Wert auf den Freizeitausgleich. Natürlich gelingt es auch bei uns nicht immer, alles zur hundertprozentigen Zufriedenheit zu lösen.

Das Image der Agenturen als Arbeitgeber ist – gelinde gesagt – nicht das allerbeste. Was müsste sich tun, damit das anders wird?

Was das Image der Branche betrifft, so mag das hier und da zwar so sein. Aber ich finde, wir sind auf einem sehr guten Weg, die Dinge zu verbessern. Und wir bei BBDO sind dabei mit Sicherheit weiter als viele andere in der Branche.

Braucht es mehr Betriebsräte in den Agenturen?

Ich würde jedenfalls jeden dazu ermuntern, einen zu gründen. Ein Betriebsrat hilft dabei, Interessen der Mitarbeiter zu bündeln und auf den Tisch zu legen, um dann im Miteinander mit der Geschäftsführung gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Die Agentur und ihre Mitarbeiter haben ja schließlich ein gemeinsames Ziel.

Tauschen Sie sich eigentlich mit Betriebsräten anderer Agenturen aus?

Eigentlich kaum. Wir stehen zwar in enger Verbindung mit den Betriebsräten anderer BBDO-Töchter, wie beispielsweise der Interone. Aber wir sind vor allem themengetrieben, und da suchen wir auch den Schulterschluss mit anderen Branchen – etwa mit Gleichstellungsbeauftragten großer Wirtschaftsunternehmen. Hier kann man immer voneinander lernen.

Wie würden Sie Ihr Verhältnis zur Geschäftsführung um Frank Lotze beschreiben?

Wir können uns wirklich nicht beklagen. Wir sind zwar nicht immer einer Meinung, aber das gehört dazu. Wir führen offene Gespräche, wir leben einen verlässlichen und respektvollen Umgang und suchen den regelmäßigen Austausch. Dies gilt natürlich auch für Kreativchef Wolfgang Schneider. Die Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung der BBDO Germany ist stark konsensorientiert und sehr konstruktiv in der Sache.

Der Betriebsrat bei BBDO zählt neun Mitglieder. Sind Kreative und Berater in etwa gleich stark vertreten?

Derzeit haben wir im Betriebsrat mehr Kreative als Berater.

Interview: Markus Weber

Über das Thema "Brauchen Agenturen einen Betriebsrat oder nicht?" diskutieren Lena Herrmann und Frank Zimmer im Kontakter-Blog.


Autor: Markus Weber

Markus Weber ist seit 20 Jahren Mitglied der W&V-Redaktion. Als Nachrichtenchef ist er für die aktuellen Themen auf wuv.de zuständig. Darüber hinaus ist er innerhalb der Redaktion der Themenverantwortliche für "CRM & Data". Aufgewachsen ist Markus auf einem Bauernhof im Württembergischen Allgäu. Mit fünf Geschwistern.