Aber da gab es Kräfte, die ganz gezielt falsche Fährten gelegt haben. Agenturchefs von anderen Agenturen, leitende Mitarbeiter von mitpitchenden Agenturen, die uns angelogen haben. Und die wohl auch Dienste wie "New Business", "Meedia" oder "Horizont" angelogen haben. Skrupellos. Die mit Wissen geprotzt haben, die gar ihren eigenen Agenturen oder auch anderen schaden wollten. Die eine Freude am Feuerlegen haben. Gerüchtepyromane sind das.

Damit werden Menschen in Agenturen verunsichert. Manche kriegen Angst, manche Panik. Da wird mit Gefühlen von Menschen gespielt. Und wir Fachmedien müssen immens aufpassen, mehr denn je, dass nicht mit uns gespielt wird. Was im Falle von Opel leider auch phasenweise der Fall war. Dass Scholz & Friends den Etat gewinnen würde, hatten wir vorab vermeldet. Dass es eine zweite Agentur würde, auch, aber dass es nicht JvM würde, war nicht korrekt.

Das tut uns leid. Das ärgert uns. Auch wenn wir es nicht faktiziert hatten, sondern als Option im Konjunktiv geschrieben haben. Wir wurden belogen. Von mehreren Agenturen, wie gesagt, darunter Agenturchefs. Doch wir behandeln Informanten ähnlich wie es Ratingagenturen tun: AAA ist eine vertrauensvolle Quelle, C eine äußerst spekulative. Einige Informanten werden nun auf den Status C herunter gestuft. Schade um eine Branche, die aus Neid und Missgunst regiert wird.

Wir freuen uns für Scholz & Friends und für Heimat. Wir hätten uns aber auch für Jung von Matt gefreut. Denn wir kämpfen gegen das miese Image unserer Branche und hoffen auf einen respektvolleren Umgang miteinander.


Autor: Jochen Kalka

ist jok. Und schon so lange Chefredakteur, dass er über fast jede Persönlichkeit der Branche eine Geschichte erzählen könnte. So drängt es ihn, stets selbst zu schreiben. Auf allen Kanälen.