Sie kennen beide Seiten. Warum beherrschen viele Agenturen das Eigenmarketing nicht?

Pauschal kann man das nicht sagen. Manche können es gut, andere nicht. Es ist eine Kapazitäts- und Zeitfrage. Agenturen müssen in immer kürzerer Zeit immer mehr liefern, da fällt so was als erstes hinten runter. Und vermutlich ist man in seiner Welt auch immer gefangen. Vielleicht müsste man mal eine andere Agentur briefen, den Markenauftritt für die eigene Agentur zu gestalten. Das geht dann aber natürlich gegen die kreative Ehre.

Wie punktet man bei Kunden?

Mit Qualität. Mit einem guten Neugeschäftsmann. Mit kurzen, kreativen Anschreiben, aber keiner Standardware von der Stange. In der Präsentation beim Kunden muss man es schaffen, den Kunden heiß zu machen, ohne zu viel von der Idee preiszugeben – mit der treiben Unternehmen ja auch manchmal Schindluder. Also eigentlich heißt das: Küssen gibt’s umsonst, für Sex muss bezahlt werden.

Was zählt mehr: Die gute Idee oder die gute Präsentation?

Wenn man eine mittelmäßige Idee sehr sehr gut präsentiert, kann es noch reichen. Eine richtig gute Idee ist wichtiger, verliert aber an Kraft, wenn sie schlecht präsentiert ist.

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Autor: Daniela Strasser

Redakteurin bei W&V. Interessiert sich für alles, was mit Marken, Agenturen, Kreation und deren Entwicklung zu tun hat. Außerdem schreibt sie für die Süddeutsche Zeitung. Neuerdings sorgt sie auch für Audioformate: In ihrem W&V-Podcast "Markenmenschen" spricht sie mit Marketingchefs und Media-Verantwortlichen über deren Karrieren.