
M. DuMont Schauberg:
"Express" startet Kölsches Social Media-Portal
Von Karneval bis Kölner Dom - ein Social Media-Portal aus dem Hause der Boulevard-Zeitung "Express" soll den Kölner die Gelegenheit bieten, Fotos und Texte zu ihrer Heimatstadt mit anderen zu teilen.
Von Karneval bis Kölner Dom - ein Social Media-Portal aus dem Hause der Boulevard-Zeitung "Express" soll den Kölnern die Gelegenheit bieten, Fotos und Texte zu ihrer Heimatstadt mit anderen zu teilen. Der "Express" verkündete den Start des sozialen Netzwerks anlässlich des 50.Geburtstag des Blatts.
"Bei diesem Portal werden User die Möglichkeit haben, Fotos, interessante News, Kommentare und kleine Geschichten aus ihren Stadtteilen über eine App bequem hochzuladen", sagte der neue "Express"-Chefredakteur Carsten Fiedler (44) am Montag in Köln bei einem Empfang zum Jubiläum seiner Zeitung. Das Portal starte noch in der ersten Jahreshälfte. Fiedler kommt von der "Rheinischen Post" und hatte im Januar die Nachfolge von Rudolf Kreitz (55) angetreten, der für die Herausgeber Projekte übernehmen wird.
Verleger Alfred Neven DuMont (86), Aufsichtsratschef des Medienhauses M. DuMont Schauberg MDS, hatte den "Express" 1964 gegründet, um drohende Konkurrenz abzuwehren. Der "Express" sei mehr und mehr zu einer seriösen Boulevardzeitung geworden. "Das hat uns Köln gedankt", sagte Neven DuMont und fügte mit Blick auf die vielen prominenten Gäste von Musiker Wolfgang Niedecken über NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) bis FC-Köln-Präsident Werner Spinner hinzu: "Sonst wären Sie in dieser großen Zahl gar nicht hier."
Allen voran lieferten der Fußball und Kardinal Joachim Meisner Stoff für Artikel, fügte Neven DuMont hinzu: "Wir leben ja von Leidenschaft, von Empörung, von Aufregung." Deshalb sei er Meisner "sehr dankbar, dass er ist, wie er ist". Und dem 1. FC Köln, der für Auf und Ab, für Glück und Wut sorge, rief er zu: "Machen Sie weiter so." Allerdings mit einer Einschränkung, falls der Aufstieg in die 1. Bundesliga gelinge: "Sie dürfen ruhig oben bleiben."
Fiedler las aus dem ersten "Express" vom 2. März 1964 vor: "Jeder "Express"-Leser kann "Express"-Mitarbeiter sein", stand darin. Mit dem neuen Portal stimme das mehr denn je. "Der "Express" ist der Experte für das rheinische Lebensgefühl - das kann Google nie sein."
Bei MDS erscheinen die Abonnementzeitungen "Kölner Stadt-Anzeiger", "Kölnische Rundschau", "Mitteldeutsche Zeitung" und "Berliner Zeitung" sowie die Boulevardtitel "Express", "Hamburger Morgenpost" und "Berliner Kurier". Die tägliche Gesamtauflage liegt über einer Million, der "Express" trägt dazu knapp 160 000 bei.
In der vergangenen Woche hatte MDS die Bilanz für 2012 veröffentlicht und dabei einen Fehlbetrag von 112 Millionen Euro ausgewiesen. Als Grund gab der Konzern die Insolvenz der "Frankfurter Rundschau" an, die MDS und der SPD-Medienholding ddvg gehört hatte und von der Frankfurter Societät und der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" übernommen wurde. Für 2013 und 2014 erwartet MDS nach Aussage des Vorstands ein ausgeglichenes Ergebnis.