Diekmann - und wir! - sind Papst: Die legendäre Schlagzeile "Wir sind Papst" wurde am 17. April 2005 unter Diekmanns Ägide auf der Titelseite der "Bild" veröffentlicht. Josef Ratzinger wurde auf den heiligen Stuhl gewählt.

Diekmann rappt: Im Frühjahr gab es ein Rap-Duell zwischen dem "Bild"-Chef und Bushido. Dieser hatte den "Bild"-Chefredakteur auf seinem neuen Album "Carlo Cokxx Nutten III" als Hurensohn Kay One bezeichnet. Kurz darauf trieb "Vice"-Redakteur Noisey den Track auf, mit dem Diekmann reagierte. "Du glaubst, du bist ein Großer. Vielleicht im Land der Zwerge. Du und deine Pussys holt euch eure Särge!"

Diekmann als Verlierer - im eigenen Blatt. Weil er im Social Web Werbung für "Bild" mache - und das Martin Schulz für den EU-Wahlkampf auch nicht zugesteht.

Diekmann macht Europapolitik: Im Juli baten "Bild" und Bild.de zum "Referendum". Die Leser sollten darüber abstimmen, ob Deutschland Griechenland weiterhin mit Geld unterstützen soll oder nicht. Retourkutschen via Social Media folgten auf dem Fuß. Und der Deutsche Journalistenverband ging auf die Barrikaden. "Bild" feierte: "Riesenmehrheit stimmt für nein!"

Diekmann und sein Bart: Den brachte der Chef aus dem Silicon Valley mit. Die Verwandlung illustrierte "Der Spiegel". Und zwar so schön, dass prompt die Retourkutsche von Diekmann kam, der via Social Media wie auch sonst nie um eine Replik verlegen ist.

Diekmann und Orang-Utan Büchner: Den damaligen "Spiegel"-Chef setzte Diekmann dann so in Szene.

Diekmann als Obdachloser: Im Juli 2014 machte die Hamburger Agentur Lukas Lindemann Rosinski mal eben zum Penner - in einem Spot für die Hambuger Obdachlosenzeitschrift "Hinz & Kunzt". Weil sein Silicon-Valley-Look mit Bart so gut dazu passte.

Diekmann wird rasiert: Für einen guten Zweck kam der Bart schließlich wieder runter. "Ein Bart für Kinder" war eine Aktion, mit der Ende 2014 der "Bild"-Chef via Twitter, seinen XL-Bart für eine sechsstellige Spende an das Kinderhilfswerk versteigerte. Procter & Gamble/Gillette und Edeka schlugen zu. Und bezahlten dafür jeweils 50.000 Euro.

Diekmann und der "Redaktionsschwanz des Anstoßes". Eine vermeintliche Penisvergrößerung, so ein satirischer "Taz"-Beitrag, war der Auslöser eines Streits zwischen der linken Zeitung und dem "Bild-"Chef. Das ging von 2002 bis 2009. Und gipfelte in einem Kunstwerk. Wir zitieren die "Taz": "Fünf Stockwerke hoch ist der Penis von 'Bild'-Chefredakteur Kai Diekmann, der seit Sonntag am Rudi-Dutschke-Haus hängt. Das erigierte, rosa Geschlechtsteil ist der Mittelpunkt des Werkes von Peter Lenk (...).. Sein neuestes Werk hängt an unserer Ostwand, also in Richtung der 'Bild'-Zeitung (...). Kai Diekmann gefällt es. Mit dem Werk hätte "die taz bewiesen, dass auch meine Lieblings-Linken zum Lachen nicht ausschließlich in die Keller gehen", heißt es in seinem Blog." So die "Taz" in "Pimmel über Berlin" im November 2009. Diekmann wurde im Mai 2009 sogar Genossenschaftsmitglied.

Ein Kunstwerk von Peter Lenk wies von der "Taz" "Bild"-wärts.

Diekmann aus dem 3-D-Drucker von Fischer Appelt.

Diekmann zwitschert. Fleißig. Bei Twitter hat er mehr als 90.000 Follower. Und setzte gut 12.000 Tweets ab - in gut drei Jahren.

Na, hoffentlich nicht! :)

Der Kai. Zeichner Bulo widmete Kai Diekmann ein Buch mit sehenswerten Comics ("Der Kai. Bild-Boss Kai Diekmann in Karikaturen, Bildern & Zahlen" - Peter Bulo Böhling. JMB Verlag, 9,95 Euro). Ein lesenswertes Interview dazu mit Bulo führte W&V-Redakteurin Petra Schwegler.

Der Kai. Illustrationen von Bulo.

Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.