BDZV:
15 Redakteure am Start: Verleger fürchten die "Gratiszeitung" HuffPo
Vergleichbar mit dem Start einer "Gratiszeitung", warnt Springer-Manager Jan Bayer. Der HuffPo-Partner war auch beim Kongress "Zeitung Digital".
Die deutsche "Huffington Post" soll voraussichtlich im Herbst starten. Am 15. Juli will Arianna Huffington persönlich nach München kommen, um die zukünftige Chefredaktion vorzustellen. Die deutschen Zeitungsverleger bringen sich jetzt schon in Stellung angesichts der neuen, aber schwer einzuschätzenden Konkurrenz: Sie sehen den bevorstehenden Markteintritt der HuffPo kritisch. Das Projekt sei vergleichbar mit dem Start einer "Gratiszeitung". Das Projekt stelle einen Angriff auf alle Versuche von Verlagen, Bezahlmodelle für digitale publizistische Angebote zu entwickeln, dar, moniert Jan Bayer, Vize-Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) sowie Vorstand Welt-Gruppe und Technik der Axel Springer AG, beim Kongress "Zeitung Digital" von BDZV und Weltverband der Zeitungen WAN-IFRA in Frankfurt am Main. Die "Huffington Post" tritt auch hierzulande umsonst und werbefinanziert an. Deutscher Huffpo-Partner ist Tomorrow Focus.
Zugleich hat Kooperationspartner Christoph Schuh, Vorstand der Tomorrow Focus AG, das Projekt HuffPo in Frankfurt präsentiert. Er führt aus, dass zunächst mit 15 Redakteuren gestartet werde. Es gebe eine Kooperation mit der der Online-Redaktion des "Focus". Zudem sei wichtig, dass in Deutschland eine "Blogger-Community" aufgebaut werde, denn diese sei ein wesentlicher Teil des integrierten Ansatzes der "Huffington Post". In den USA beschäftige das Nachrichtenportal 400 Redakteure und 30.000 Blogger. Täglich würden unter Hinzunahme von nutzergenerierten Inhalten rund 1600 Geschichten veröffentlicht. Übrigens: Pressesprecher hat die deutsche HuffPo bereits. Die Münchner Kommunikationsberatung Cocodibu übernimmt die komplette Öffentlichkeitsarbeit.