"Hohes Niveau":
"Beef", "Wired", Netzpolitik.org: Das sind weitere Lead-Award-Nominierte
Die Lead Academy kann sich "nicht erinnern, dass wir jemals einen so großen kreativen Output hatten": Lob für Kreatives in Print, Werbung und Online.
Die Veranstalter des Medienpreises Lead Award haben sämtliche nominierten Arbeiten am Donnerstag in Hamburg präsentiert. Die Jury sei vom hohen Niveau der Beiträge überrascht gewesen, sagte Markus Peichl, Vorsitzender der Lead Academy und Jury. "Ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals einen so großen kreativen Output hatten", meinte er über die nach Ansicht der Experten besten Arbeiten, die in den vergangenen zwölf Monaten in deutschen Zeitschriften, Zeitungen und Onlinemedien publiziert wurden. Die Themen der Beiträge reichen vom Mauerfalljubiläum über das Flüchtlingsdrama bis hin zur Fußball-WM in Brasilien.
"Die hohe Qualität der Zeitungen und Magazine bildet einen eindrucksvollen Kontrapunkt zu den wirtschaftlichen Schwanengesängen auf die Printbranche", erklärte Peichl. "Den Chefredakteuren, Artdirektoren und Designern ist sicher nicht vorzuwerfen, dass die Auflagen und Werbeeinnahmen sinken." Vielmehr seien die technologischen Umwälzungen im digitalen Bereich für die Einbrüche ausschlaggebend. Insbesondere bei den Zeitungen habe er das Gefühl: "Hier erfindet sich eine Gattung noch einmal neu", betonte Peichl.
Wie bereits berichtet, liegt in der Zeitungs-Kategorie etwa die "Süddeutsche Zeitung" mit vier Nominierungen vorn. Sie gehört wie die "B.Z.", "Der Tagesspiegel" und das "Neue Deutschland" auch zu den Kandidaten für die "Zeitung des Jahres". Zeitungen hätten ihre Kreativität gesteigert und den Abstand zu den Magazinen weiter verkleinert, betonte Peichl. Als "Lead Magazin des Jahres" gehen der G+J-Männerkochtitel "Beef", das Philosophie-Heft "Hohe Luft" und das "Zeit Magazin International" ins Rennen. Als Newcomer des Jahres sind "Bilanz" (Axel Springer), "MC1R" (MC1R) und "Wired" (Condé Nast) nominiert, in der Kategorie "Independent des Jahres" unter anderem Netzpolitik.org, das Kunstmagazin "Spike" und das "Greenpeace Magazin”.
Sind Trends auszumachen? "Wir stellen im Prinzip zwei große Entwicklungen fest: Printmedien werden immer mehr zu einem richtigen Kulturgut", sagte Peichl. "Und die Onlinemedien, auf der anderen Seite, erreichen immer mehr eine Selbstverständlichkeit, Normalität und Professionalität."
Innovative Fotos, Magazinbeiträge, Websites und Werbekampagnen werden mit den Trophäen am 29. Oktober in der Hansestadt ausgezeichnet. Die Ausstellung "Visual Leader" zeigt von Freitag an in den Hamburger Deichtorhallen die ausgewählten Arbeiten, die in fünf Hauptkategorien mit mehreren Unterkategorien um die Preise konkurrieren. Ausgesucht haben sie mehr als 120 Experten aus der Kommunikations- und Medienbranche.
dpa/ps