
ADC beim Future Summit Print:
Britta Poetzsch: Die 7 Elemente guter Printwerbung
Eine gute Printanzeige wirkt immer noch stärker und nachhaltiger als 300 dilettantische Youtube-Videos, glaubt Britta Poetzsch. Die Kreativchefin von Ogilvy & Mather Düsseldorf begeisterte beim Future Summit Print im Süddeutschen Verlag in München. W&V-Redakteurin Petra Schwegler war dabei.
Was macht Louis Vuitton in seiner Printkampagne, in der Catherine Deneuve zu sehen ist, besser als andere Modemarken? "Storytelling in einem Bild", findet Britta Poetzsch, Vorstand Art Directors Club (ADC). Beim Future Summit Print der W&V am Donnerstag in München hat die Kreative mit dem Titel "Executive Creative Director Ogilvy Düsseldorf" herausgearbeitet, was gute Reklame in Zeitungen und Zeitschriften ausmacht. Im Fall von Louis Vuitton steche dem Betrachter eben die Anmut der Deneuve, ihre schmerzenden Füße in Stilettos und das elitäre Gepäck auf einen Schlag ins Ausge.
Britta Poetzsch betonte mit Blick auf die Kampagnenplanung: "Print ist immer ein Teil der Idee." Zumal eine gute Printanzeige aus dem Wust von bis zu 300 von "Dilettanten" pro Stunde hochgeladenen Bewegtbildclips im Netz herausstechen könne. Zur Kreation: Mit "Handwerk, Handwerk, Handwerk" möchte Poetzsch die Arbeit an guten Printkampagnen überschreiben. Als weiteres Negativbeispiel beim Future Summit Print führte sie die vielen Pkw-Kampagnen an - immer Hochglanz-Gefährte vor schöner Kulisse. "Lackporno", entrüstete sich die ADC-Frau.
Britta Poetzsch nannte Vorgaben, die erfüllt sein sollten, um mit einer Printkampagne beim Betrachter zu landen:
1. Schönheit der Headlines
2. gute Illustration
3. starke Fotografie
4. Sex, Humor, Irritation, Überraschung oder Verfremdung als Stilmittel
5. Fokussierung auf ein Thema
6. Kontinuität bei der Ansprache
7. Idee, die über alle Plattformen gespielt werden kann
Der Marktforschung, die die Wirkung von Kampagnen im Vorfeld überprüfen sollte, stand die Ogilvy-Kreative kritisch gegenüber. "Labormeinung" kann aus ihrer Sicht sein, muss aber nicht. Britta Poetzsch: "Ich bin mir sicher, dass viele überraschende Printkampagnen zuvor nicht getestet wurden. #
Übrigens: Britta Poetzsch hatte eigentlich für den Future Summit Print eine Präsentation vorbereitet. Doch aufgrund einer Panne musste die Werberin auf Bilder verzichten - und begeisterte die Anwesenden mit einem kreativen Spontanbeitrag.
Die Partner von W&V beim Future Summit Print sind der Cluster Druck und Printmedien aus Bayern und Print Power, eine europäische Kommunikationsinitiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Vorzüge des Mediums Print als Kommunikationsträger herauszustellen.