
EU-Tonnorm: Sender stellen leiser – ohne Getrommel für die Zuschauer
Leiseres Programm und deutlich reduzierte Lautstärke in TV-Spots zur IFA: Während die Vermarkter Werbekunden und Agenturen umfassend für den Umbau gebrieft haben, wird es keine Info-Kampagnen fürs Publikum geben.
Am 31. August tritt die neue Tonnorm der Europäischen Rundfunkunion (EBU R-128) in Kraft. Damit werden pünktlich zur IFA Fernsehwerbung und -programm senderübergreifend leiser. Der Wechsel allerdings wird für den Zuschauer still und leise über die Bühne gehen: Während die Vermarkter ihre Werbekunden und deren Agenturen umfassend für den Umbau gebrieft haben, wird es keine Info-Kampagnen fürs Publikum geben. Das ergibt eine Stichprobe bei Sendern und Vermarktern. Zurückhalten werden sich auch die Gattungsinitiative Wirkstoff TV und der Privatfunkverband VPRT. So muss der Zuschauer ab September selbst bemerken, dass sich Spots und Programmumfeld in ihrer "Lautheit" kaum mehr unterscheiden.
Eigentlich wollte die ARD samt Werbetochter AS&S bereits Anfang des Jahres auf die neue Norm umswitchen. Den Alleingang stoppte der GWA Ende 2011: Dem "Forum Filmproduktion" war der Mehraufwand seiner Werbungtreibenden für zusätzliche Tonmischungen und Sendekopien zu viel. Die EBU-Tonnorm berücksichtigt vermehrt die subjektiv wahrgenommene Lautstärke. Sie gilt für das gesamte Programm. Im absoluten Vergleich wird Werbung allerdings deutlich leiser.