Flutopfer:
Hochwasserkatastrophe: So wollen Marken und Medien helfen
Seit Tagen liefern die Medien erschreckende Berichte und Bilder von verzweifelten Menschen in überfluteten Städten und Landstrichen. Auch Medien und Unternehmen wollen helfen: Beim Spendensammeln, mit praktischer Hilfe oder bei der Koordination der freiwilligen Helfer. Eine Auswahl von Links und Hilfsangeboten.
Seit Tagen liefern die Medien erschreckende Berichte und Bilder von verzweifelten Menschen in überfluteten Städten und Landstrichen. Während etwa die Münchner durch die Straßen und Parks flanieren und nach langer Zeit wieder die Sonnenstrahlen genießen, bangen nur wenige Kilometer weiter die Bürger von Passau, Deggendorf oder Straubing um ihr Hab und Gut oder sehen ihre Existenz in den Wassermassen versinken. Und sie fürchten die nächsten Regenfälle, die für das Wochenende vorhergesagt sind.
Das Hochwasser lockt viele Katastrophentouristen an, die über gestapelte Sandsäcke marschieren, in der Hoffnung auf einen möglichst spektakulären Schnappschuss. Manche der Gaffer tarnen sich dabei als "Leserreporter". Doch es gibt auch diese Bilder: Tausende freiwillige Helfer fahren in die betroffenen Regionen in Bayern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Niedersachsen, helfen beim Sandsackschleppen, Schlammschippen, schmieren Brote oder stellen Unterkünfte bereit. Dazu tragen in erster Linie die sozialen Netzwerke bei, die bei der großen Flut 2002 noch ganz am Anfang standen. Informationen verbreiten sich auch via Twitter unter dem Hashtag #Hochwasser.
Auch Medien und Unternehmen wollen helfen. Beim Spendensammeln, mit praktischer Hilfe oder bei der Koordination der freiwilligen Helfer. Denn die sollen auch dort eingesetzt werden, wo sie wirklich benötigt werden und nicht die Profi-Helfer behindern. So schnell die sozialen Netzwerke auch Helfer mobilisieren können - ohne Koordination ist es schwierig, die Hilfe sinnvoll zu verteilen. Hier eine Auswahl von Links und Hilfsangeboten.
Die "Passauer Neue Presse" hat ein Schwarzes Brett für Hochwasser-Nothelfer eingerichtet und sammelt Spenden. www.pnp.de/fluthilfe. Nützliche Informationen für Helfer (z.B. Transport oder Impfungen) und Spendenwillige gibt es auch von "Unser Radio".
Helfer und Hilfe koordinieren etwa die Facebook-Seiten "Passau räumt auf", "Deggendorf räumt auf", "Fluthilfe Dresden", "Infoseite Hochwasser Bayern 2013", "Hochwasser Halle - Saale", "Hochwasser Landkreis Meißen".
Hochwasser im Internet: Da darf die Piraten-Partei nicht fehlen. Sie hat ein Hochwasser-Hilfe-Netzwerk online gestellt.
Autohersteller Opel bietet Flutgeschädigten an, sich kostenlos beim Opel-Händler ein Auto für bis zu drei Wochen auszuleihen. Betroffene können sich über die kostenfreie Hotline des Opel Info Service (0800/1234678) oder bei einem der Opel-Händler in den betroffenen Regionen melden.
Vodafone will gemeinsam mit Betterplace.org das Spenden per Smartphone erleichtern. Millionen Smartphone-Nutzer in Deutschland werden in den nächsten Stunden und Tagen per SMS den Link zur mobilen Webseite www.hochwasser.betterplace.org erhalten. Die Spenden fließen an die "Aktion Deutschland hilft".
Der Mobilfunkanbieter Base will Flutopfer unterstützen, die vom Internet und Festnetz abgeschnitten sind. Ab Samstag, den 8. Juni, händigen Base-Shops in betroffenen Städten kostenlose Base Go Internet-Pakete aus.
Das Bonus-Programm Payback hat eine Spendenseitefür Hochwasser-Opfer eingerichtet, auf der man Payback-Punkte für Notpakete, Feldbetten, Bautrockner etc. spenden kann. Außerdem wird ein Spenden-Sonder-Newsletter an über 2 Millionen Kunden versandt.
Triple-Sieger Bayern München wird zugunsten der Opfer der Hochwasserkatastrophe ein Benefizspiel austragen. Die Partie gegen eine Regionalauswahl soll schon in Kürze in der vom Hochwasser besonders hart getroffenen Stadt Passau stattfinden. Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund will für die Opfer der Hochwasserkatastrophe mindestens 100.000 Euro spenden. Auch der gebürtige Sachse Michael Ballack will einen Teil der Einnahmen seines Abschiedsspiels spenden.
Der MDR, der selber vom Hochwasser in Magdeburg betroffen ist, will am kommenden Sonntag unter dem Motto „Gemeinsam gegen die Flut“ einen Spendenabend mit vielen prominenten Gästen veranstalten. So sollen beispielsweise Peter Maffay, Karat, die Puhdys und die Sängerin Christina Stürmer in der Live-Sendung auftreten, wie der Sender am Donnerstag mitteilte. An den Spendentelefonen sollten beispielsweise Kati Witt und der Moderator Florian Silbereisen sitzen. Auch die Ministerpräsidenten der betroffenen Länder im MDR-Sendegebiet, Stanislaw Tillich (Sachsen, CDU), Reiner Haseloff (Sachsen-Anhalt, CDU) und Christine Lieberknecht (Thüringen, CDU), hätten sich angekündigt, hieß es. Inka Bause und Axel Bulthaupt werden die Sendung moderieren.
Zahlreiche Radiosender haben Seiten eingerichtet, die Helfer mit Hilfesuchenden zusammenbringen. Zum Beispiel die Radiosender Bayern 3 und Antenne Bayern "Bayern packt an" und "Bayern helfen Bayern"
Die Stiftung RTL sammelt Spenden. Seit Dienstag ruft der Sender in den täglichen Nachrichten- und Magazinsendungen on Air dazu auf, für die Betroffenen in den Hochwassergebieten zu spenden. Bis zum heutigen Freitagmorgen sind für die Flutopfer bereits 96.082 Euro an Zuschauer-Spenden eingegangen. Die Stiftung RTL verdoppelt die bisher eingegangenen Zuschauerspenden und rundet auf eine Spendensumme in Höhe von 200.000 Euro auf. Spenden werden weiterhin gesammelt.
Weitere Spendenkonten gibt es hier. Das ZDF strahlt am Sonntag (9.6.) um 18.00 Uhr eine Reportage über das Schicksal von Betroffenen aus, wie der Sender am Freitag mitteilte. Bereits am Samstag (8.6., 19.00 Uhr) zeigt auch Sat.1 eine Sendung über Opfer und Helden der Flutkatastrophe.