Reuters-Studie:
Junge nutzen immer weniger Nachrichten
..., aber wenn, dann gern auf dem Smartphone: Die Nachrichtennutzung der 18- bis 24-Jährigen ist in allen Mediengattung zurückgegangen. Auch das generelle Nachrichteninteresse lässt nach.
..., aber wenn, dann gern auf dem Smartphone: Die Nachrichtennutzung der 18- bis 24-Jährigen in Deutschland ist in allen Mediengattung zurückgegangen. Auch das generelle Nachrichteninteresse lässt nach. Zu dem Schluss kommt die 2016er-Ausgabe des "Reuters Institute Digital News Survey"; das Hans-Bredow-Institut ist seit 2013 als Kooperationspartner für die deutsche Teilstudie der weltweiten Erhebung verantwortlich. Pro Land wurden 2016 rund 2000 Personen befragt. Insgesamt basiert die repräsentative Studie in der vierten Wiederholung auf 53.330 Befragten aus 26 Ländern.
Immerhin geben aber noch 94 Prozent der über 18-Jährigen Deutschen an (2015: 97%), Nachrichten mindestens mehrmals pro Woche zu nutzen, 84 Prozent sogar täglich. Dabei sind jedoch die Befragten unter 44 Jahren unterdurchschnittlich interessiert: Je älter die Menschen, desto mehr von ihnen verfolgen die Nachrichten.
Die Älteren interessieren sich vor allem dafür, was in ihrer Region los ist, bei den 18- bis 24-Jährigen stehen internationale Nachrichten an erster Stelle (mit leichtem Vorsprung: 53 vs. 52 Prozent).
Die beliebteste Nachrichtenquelle ist nach wie vor das Fernsehen gefolgt von Radio und den reinen Nachrichten-TV-Sendern. Den vierten Platz hat 2016 nun das Social Web den Zeitungen und ihren Web-Ablegern abgenommen. Printprodukte werden von etwas weniger Menschen gekauft (46%) als 2015, während die Bereitschaft, für Online-Nachrichten zu bezahlen, auf niedrigem Niveau stabil bleibt (8%).
Bei den unter 24-Jährigen liegen News im Internet mit 75 Prozent Zuspruch noch vor dem Fernsehen (70%). Die Nachrichtennutzung in der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen ist in allen Gattungen zurückgegangen: Fernsehen (-18 Prozentpunkte), Radio (-7 Prozentpunkte), Printmedien (-8 Prozentpunkte), Internet (-4 Prozentpunkte).
8 Prozent von ihnen beziehen Nachrichten ausschließlich übers Social Web. Aber auch immerhin schon jeder fünfte erwachsene Internetnutzer wird über soziale Netzwerke auf journalistische Artikel und Berichte aufmerksam. Gut für die Medienhäuser: Mehr als jeder zweite dieser Nutzergruppe sagt, dass die dahinter stehende Nachrichtenmarke immer oder meist wahrgenommen wird (55%).
Für das Abrufen von Online-Nachrichten ist weiterhin der Laptop bzw. der PC (57%) das relevanteste Gerät. Das Smartphone wird von 40 Prozent der erwachsenen Internetnutzer genutzt, um Nachrichten zu lesen, zu schauen oder zu hören. Für 18- bis 34-Jährige ist das Smartphone das am weitesten verbreitete Gerät zur Nutzung von Online-Nachrichten.
Auch Werbung und Adblocker waren Themen der Befragung. Tenor: Kostenlose Nachrichten im Tausch gegen Werbung halten 33 Prozent der Befragten für gut, aber die Anzahl der Werbeeinschaltungen wird als lästig empfunden (55%). Das ist auch der Hauptgrund (64%) für den Einsatz von Adblocker-Software, die jeder vierte Befragte installiert hat.
Die kompletten Deutschland-Ergebnisse gibt es beim Hans-Bredow-Institut.