
Werbebilanz 2019:
Steigende Netto-Umsätze für TV und Radio
Die audiovisuellen Medien durften sich 2019 über ein leichtes Netto-Wachstum freuen - das zeigt die aktuelle Bilanz von ZAW und Vaunet. Eine Prognose für 2020 wagen die Verbände aber noch nicht.

Foto: Berhard Huber
Die Relevanz von Audio- und audiovisuellen Medien als Werbeträger ist im zurückliegenden Jahr weiter angestiegen. Das geht aus der jetzt vorgelegten Werbestatistik des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) hervor, die unter anderem auf Erhebungen des Branchenverbandes Vaunet Verband Privater Medien basiert.
Demnach wurden 2019 insgesamt 6,02 Milliarden Euro in Audio- und audiovisuelle Werbung investiert – das sind 0,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit stieg der Werbemarktanteil der Audio- und audiovisuelle Medien auf 24,1 Prozent. Zum Vergleich: 2018 waren es 23,9 Prozent.
Ob dieser Trend auch 2020 anhalten wird – darüber will man bei Vaunet aktuell noch keine Prognose abgeben. Der Grund ist offensichtlich: Aufgrund der Corona-Krise ist die Entwicklung von zu großer Unsicherheit geprägt. "Die Corona-Krise hat schwerwiegende wirtschaftliche Auswirkungen auf die audiovisuelle Medienbranche", so der Vaunet-Vorsitzende Hans Demmel.
Maßnahmen für private Medien
Während die Relevanz der privaten Radio- und TV-Programme in der Krise "eindrucksvoll sichtbar" geworden sei, stünden die Unternehmen in ihrer Werberefinanzierung aber gleichzeitig gewaltig unter Druck. Die Konsequenz: "Wenn wir diese Krise ohne Vielfaltsverlust überwinden wollen, braucht es ein wirksames Maßnahmenpaket zur Stabilisierung der privaten Medien in der Corona-Krise."
Die Netto-Bewegtbildumsätze stiegen 2019 um 0,8 Prozent auf insgesamt 5,18 Milliarden Euro an. Das Fernsehen büßte zwar gegenüber 2018 3,0 Prozent ein – damals waren es 4,54 Milliarden Euro. Im crossmedialen Vergleich ist TV aber immer noch das größte Einzelsegment der vom ZAW erfassten Werbeträger. Die aus Instream-Videowerbung erwirtschafteten Netto-Werbeumsätze stiegen dafür um 30,0 Prozent auf 780 Millionen Euro. Damit erreichte die Bewegtbildwerbung insgesamt einen Anteil von 20,7 Prozent am Werbemarkt 2019 (2018: 20,6 Prozent).
Die Netto-Werbeumsätze von Audio legten im gleichen Zeitraum um 1,2 Prozent auf 844 Millionen Euro zu. Die Netto-Werbeumsätze des Radios gingen um 0,7 Prozent leicht zurück - auf nunmehr 784 Millionen Euro. Die Netto-Werbeumsätze aus Instream-Audiowerbung stiegen jedoch um 33,3 Prozent auf mittlerweile 60 Millionen Euro an. Damit war Instream-Audiowerbung das Segment mit der höchsten prozentualen Wachstumsrate aller vom ZAW erfassten Werbeträger. Insgesamt erreichte Audiowerbung im zurückliegenden Jahr einen Werbemarktanteil von 3,4 Prozent (2018: 3,3 Prozent).
"Die Leistungswerte von Audio- und audiovisueller Werbung sind nach wie vor beeindruckend und in der Krise sogar noch gestiegen", so Frank Giersberg, Geschäftsführer Vaunet. "Wir sind daher davon überzeugt, dass gerade Investitionen in Radio- und TV-Werbung einen entscheidenden Beitrag zum Wiederaufleben der deutschen Wirtschaft leisten können und empfehlen dies nach dem Vorbild anderer europäischer Länder auch in Deutschland mit steuerlichen Anreizen für Werbeinvestitionen zu befördern."