
VPRT-Prognose zum Werbemarkt:
TV bleibt Ihr liebstes Werbemedium
Der VPRT ordnet ein, was der ZAW weiß: Nettowerbung im TV brummt. Der Privatfunkverband geht nun von einem weiteren Boom des Mediums aus.
Es läuft weiter gut für die Gattung Fernsehen. So der Tenor des Privatfunkverbandes VPRT in seiner Frühjahrsprognose. Die Nettozahlen des ZAW zum deutschen Werbemarkt dokumentieren gerade eben, dass Fernsehen 2014 das "wichtigste Werbemedium mit rund 4,3 Milliarden Euro Werbeerlösen" gewesen ist. Bei einem Zuwachs um vier Prozent. Auch wenn Radiowerbung im vergangenen Jahr auf rund 738 Millionen Euro leicht zurück gegangen ist (minus ein Prozent): Der VPRT strotzt vor Selbstsicherheit, was die Zukunft seiner Mitglieder-Medien angeht – und erwartet in für die Zunkunft einen Anstieg des Werbemarktanteils der elektronischen Medien auf über 50 Prozent.
Zu den Details: Laut ZAW haben die Netto-Werbeumsätze Fernsehen 2014 in Deutschland einen Anteil von 27,99 Prozent (2013: 26,86) der in der ZAW-Statistik erfassten Erlöse ausgemacht. TV bleibt damit Ihr liebstes Werbemedium! Für 2015 prognostiziert der VPRT für die Reklame im Fernsehen "weiteres Wachstum um zwei bis drei Prozent auf rund 4,4 Milliarden Euro". Noch nicht darin enthalten sind die Netto-Werbeumsätze aus dem Bereich der Instream-Videowerbung, die 2014 nach VPRT-Erhebungen bei rund 250 Millionen Euro lagen und die 2015 laut Verbandsprognose um 25 bis 30 Prozent auf dann deutlich über 300 Millionen Euro steigen sollen. "Insgesamt prognostiziert der Verband damit für die Bewegtbildwerbung (TV und Videostreaming) in Deutschland 2015 ein Wachstum um circa vier Prozent und ein Netto-Umsatzvolumen von rund 4,7 Milliarden Euro". heißt es.
Frank Giersberg, Mitglied der Geschäftsleitung und für den Bereich Markt und Geschäftsentwicklung im VPRT verantwortlich, erläutert: "Die audiovisuellen Medien bieten der werbungtreibenden Wirtschaft hohe Reichweiten-, Wirkungs- und Effizienzvorteile. Wir erwarten daher in den kommenden Jahren weiter steigende Umsätze und Marktanteilsgewinne. Für die elektronischen Medien insgesamt gehen wir sogar von einem Anstieg der Werbemarktanteile auf über 50 Prozent aus.
VPRT-Geschäftsführer Claus Grewenig ordnet die Lage im Radiomarkt ein: Der Werbemarktanteil der Radiowerbung lag demnach 2014 bei 4,81 Prozent und damit etwa auf Vorjahreshöhe (2013: 4,86) sowie deutlich über dem Niveau vorheriger Jahre (2012: 4,64; 2011: 4,42) der in der ZAW-Statistik erfassten Netto-Werbeumsätze. Für 2015 prognostiziere der VPRT für die Funkwerbung im Gesamtmarkt eine leicht rückläufige Entwicklung (etwa minus ein Prozent). Grewenig: "Die leicht rückläufige Umsatzentwicklung im Radio stellt gerade die privaten Radioangebote vor Herausforderungen, da sie existenziell auf diese Werbeeinnahmen angewiesen sind. Hier machen sich insbesondere auch die ungleichen Wettbewerbs- und Finanzierungsbedingungen im Markt bemerkbar."
Einen Appell an die Medienpolitik formuliert auch Giersberg auch für den starken audiovisuellen Bereich, wenn er betont: "In den einzelnen Segmenten wird die Umsatzentwicklung jedoch auch in Zukunft zyklischen Schwankungen unterliegen und vor allem von fairen Wettbewerbsbedingungen gegenüber global agierenden Marktteilnehmern abhängen."