GroupM-Manager Boris Schramm führte allerdings an, dass die Verlage nach wie vor in Sachen Digital viel Nachholbedarf hätten. Im Rahmen eines Pilotprojektes hätten die Verlage auf die Frage, wie sie ihre Printinhalte ins Digitale verlängern, um für Markenartikler ein interessantes Umfeld zu schaffen, keine Antwort geben können. Das hat zur Folge, dass Big Spender wie L'Oréal nun eigene Wege gehen. Sie investieren hohe Summen ins Content Marketing, um mit den Endverbrauchern direkt zu kommunizieren, erklärte Andreas Neef, Media Direktor L'Oréal Deutschland.

Kritische Worte fand aber auch die Chefredakteurin von "Madame", Petra Winter. Auf die Frage des Moderators Stefan Krüger, warum bei "Madame" in der Printredaktion 15 Leute sitzen und im Online lediglich zwei, sagte die Blattmacherin: "Wenn die Kunden nicht bereit sind, die Marken zu unterstützen, können wir auch nicht mehr Mitarbeiter im Online beschäftigen". Desweiteren mahnte sie auch ein Umdenken bei den Verlegern an. Es werde oft am falschen Ende gespart - beispielsweise im Bereich Vertrieb. Sie verwies auf Tyler Brulé, den Keynote-Speaker des Abends, der seine Magazine unter anderem in Cafés und eigenen Kiosken verkauft. "Wir produzieren gut gemachte, hochwertige Magazine, die auch erstklassig präsentiert werden sollten, anstatt im Supermarktregel in der fünften Reihe hinten zu landen", so Winter.

lip/dpa


Autor: Lisa Priller-Gebhardt

Sie schreibt als Autorin überwiegend für W&V. Im Zentrum ihrer Berichterstattung steht die geschwätzigste aller Branchen, die der Medien. Nach der Ausbildung an der Burda Journalistenschule schrieb sie zunächst für Bunte und das Jugendmagazin der SZ, Jetzt. Am liebsten sind ihr Geschichten der Marke „heiß und fettig“.